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KI sagt Verletzungen im Fußball vorher

Archivmeldung vom 19.09.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Fußballspieler: Algorithmen gegen Verletzungen.
Fußballspieler: Algorithmen gegen Verletzungen.

Bild: Kurt Michel, pixelio.de

Das zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörende Istituto di Scienza e Tecnologie dell'Informazione und die Università di Pisa haben zwei innovative Algorithmen für Fußballclubs entwickelt. Mit ihrer Hilfe können Leistungen und Verletzungsgefahr von Fußballspielern vorhergesagt werden.

Treffergenauigkeit bei 50 Prozent

Der erste Algorithmus besteht aus der Kombination von Internet of Things und Künstlicher Intelligenz (KI). Zu dem Zweck wurden Fußballspieler eine Spielsaison lang mit einem GPS-Gerät ausgestattet. Damit konnten alle Bewegungskriterien, wie zurückgelegte Strecken, Kreislaufstärke oder Beschleunigungswerte, überwacht werden. Bei der Auswertung dieser Variablen wurde eine Korrelation zum Verletzungsrisiko festgestellt.

"Unser 'Injury Forecaster' erlaubt wertvolle Schlussfolgerungen für den Mannschaftscoach über die Gestaltung seiner Trainungseinheiten und -methoden", erklärt Projektleiter Luca Pappalardo. Immerhin liege die Treffgenauigkeit zur Verletzungsgefahr bei über 50 Prozent, während die Zuverlässigkeit herkömmlicher Prognosetechniken nur fünf Prozent betrage.

Millionen Kicker genau ausgewertet

Ein weiterer, mit der italienischen Firma Wyscout erarbeiteter Algorithmus betrifft die Entwicklung der Leistungsfähigkeit einzelner Spieler. "Hierzu haben wir mehrere Millionen Daten von Fußballspielen in aller Welt ausgewertet", erläutert der italienische Forscher. Dabei wurden alle Einzelaspekte von Spielabläufen, wie beispielsweise Dribbeln oder Schießen, und deren Position auf dem Spielfeld untersucht.

"'PlayeRank' ist für den Club sehr hilfreich, da unser Algorithmus die individuelle spielerische Leistung über längere Zeiträume verfolgt und damit Vohersagen über das weitere Entwicklungspotential erlaubt", so Pappalardos Forscherkollege Paolo Cintia. Für die Vereinsspitze ergäben sich zudem Entscheidungshilfen für geplante Einkäufe oder Verkäufe von Spielern. Die Untersuchung wurde in enger Zusammenarbeit mit dem FC Barcelona durchgeführt. Details sind in der internationalen Fachzeitschrift "PlosOne" publiziert.

Quelle: www.pressetext.com/Harald Jung

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