Studie untersucht Auswirkungen elterlicher Niedergeschlagenheit auf deren Kinder
Archivmeldung vom 30.08.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtPsychologen der Universität Leipzig untersuchen in einer aktuellen Studie, wie sich Niedergeschlagenheit von Eltern auf das Verhalten und die Psyche ihrer Kinder auswirkt. Dafür sollen Eltern, die häufig unter gedrückter Stimmung, Interessen- und Freudlosigkeit oder Antriebslosigkeit leiden, gemeinsam mit ihren Kindern befragt werden.
"Kinder betroffener Eltern wenden verschiedene Bewältigungsstrategien an, um mit der Niedergeschlagenheit der Eltern besser umzugehen. Diese Bewältigungsstrategien beziehen sich vor allem auf soziale Interaktionen und damit verbundenes Hilfeverhalten", sagt Dr. Maria Plötner vom Institut für Psychologie, die Leiterin des Projekts "Kindliches Verständnis von sozialen Beziehungen und elterliche Niedergeschlagenheit".
Momentan sei noch wenig über das genaue Zusammenspiel elterlicher Niedergeschlagenheit und kindlicher Bewältigung bekannt. Die neue Studie solle dazu beitragen, dies genauer zu erforschen, um betroffenen Eltern und Kindern gezielter helfen zu können. "In unserer Studie untersuchen wir, wie Kinder mit sozialen Situationen umgehen, in denen ein Gegenüber Hilfe benötigt. Hierzu verwenden wir Bildergeschichten sowie eine Spielsituation, in der die Kinder Aufkleber oder Glitzersteine verteilen können. Das teilnehmende Elternteil werden wir bitten, Fragebögen zur eigenen Belastung sowie zum Verhalten ihres Kindes auszufüllen", erklärt die Kinder- und Jugendpsychologin weiter.
Bis zum Ende dieses Jahres werden Kinder zwischen 4 und 9 Jahren gesucht, die gemeinsam mit einem Elternteil, das unter Niedergeschlagenheit leidet, an der Studie teilnehmen. Dies dauert etwa 90 Minuten und findet an der Universität Leipzig, Abteilung Klinische Kinder- und Jugendpsychologie, Neumarkt 9-19 (Aufgang E) statt. Interessenten können sich per E-Mail oder telefonisch (0341 97-35950) melden und einen Termin vereinbaren.
Erste Ergebnisse der Studie sollen im Frühjahr nächsten Jahres vorliegen.
Quelle: Universität Leipzig (idw)