Gesundheitswissenschaftler Glaeske fordert Abschaffung von manipulationsanfälligen Verträgen zwischen Kassen und Ärzten
Archivmeldung vom 14.10.2016
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Freigeschaltet durch André OttVerträge zwischen Kassen und Ärzten, durch die Patienten auf dem Papier kränker erscheinen als sie sind, gehören nach Ansicht des Bremer Gesundheitswissenschaftlers Gerd Glaeske abgeschafft. "Solche Verträge sind generell überflüssig", sagte Glaeske der "Saarbrücker Zeitung".
Der Experte verwies darauf, dass man sich von den sogenannten Betreuungsstrukturverträgen eigentlich eine bessere Versorgung der Patienten verspreche. Doch sei es "die originäre Aufgabe eines Arztes, richtige Diagnosen zu stellen und danach auch die Behandlung auszurichten". Das müsse nicht gesondert honoriert werden, meinte Glaeske. "Bei der Menge der Diagnosen gehe ich davon aus, dass ein Arzt pro Quartal auf bis zu 4000 Euro zusätzlich kommen kann".
Der Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse, Jens Baas, hatte kürzlich eingeräumt, dass es einen Wettbewerb zwischen den Kassen gebe, damit Ärzte möglichst viele Diagnosen dokumentieren. Dann gebe es mehr Geld aus dem Risikostrukturausgleich
Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)