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ADHS-Kinder in Gefahr

Archivmeldung vom 08.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: "obs/Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V."
Bild: "obs/Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V."

Kinder mit einer Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) sind im Straßenverkehr stärker gefährdet. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) weist darauf hin, dass impulsive und bewegungsfreudige Kinder dort zwar grundsätzlich in Gefahr sind, dass ADHS - eine psychische Störung, die teilweise genetisch bedingt ist - aber ein besonderes Problem darstellt.

Kinder mit ADHS-Symptomen sind häufig unkonzentriert, führen Aufgaben nicht zu Ende aus, lassen sich leicht ablenken, reagieren impulsiv und ignorieren vereinbarte Regeln. Dies wirkt sich dann besonders gefährlich aus, wenn sie in die Schule kommen und im Straßenverkehr unterwegs sind. Forschungsergebnisse lassen ein deutlich erhöhtes Unfallrisiko erkennen. Nach Schätzungen des Verkehrspsychologen Hardy Holte waren 2008 etwa 2.600 der verunfallten Fußgänger und Radfahrer im Alter von sechs bis 15 Jahren ADHS-Kinder. Das sind 15 Prozent der verunglückten Kinder in dieser Altersgruppe (insgesamt 17.255). Der Anteil von ADHS-Kindern an der Gesamtzahl der Kinder beträgt lediglich fünf Prozent. Das Risiko, im Straßenverkehr zu verunglücken, ist für ADHS-Kinder dreimal so hoch wie für Kinder ohne Aufmerksamkeitsdefizit- oder Hyperaktivitätsstörung.

ADHS-Kinder sind im Straßenverkehr nicht absichtlich unkonzentriert, abgelenkt und impulsiv. Sie können nicht anders. Sie benötigen deshalb liebevolle Fürsorge und Beaufsichtigung. Der DVR empfiehlt Eltern und Pädagogen außerdem, mit ADHS-Kindern wichtige und leicht einprägsame Regeln im Straßenverkehr zu vereinbaren, die ihnen Sicherheit und Orientierung geben. Wenn sie sich an diese Regeln halten, ist Lob angebracht, bei Missachtung der Regeln muss aber konsequent eingeschritten werden. Autofahrern rät der DVR, angemessen zu fahren und bremsbereit zu sein, wenn sich Kinder im Straßenraum aufhalten. Wer weiß schon genau, was sie gerade wahrnehmen, wovon sie träumen und ob unter ihnen ein "Zappelphilipp" ist?

Quelle: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V.

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