Briten mit Multipler Sklerose reisen aus Verzweiflung für Behandlung nach Russland
Archivmeldung vom 05.07.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittVerzweifelte Briten mit Multipler Sklerose (MS) sehen sich gezwungen, zur medizinischen Behandlung nach Russland und Mexiko zu reisen, wie aus einem Beitrag der Tageszeitung „The Mirror“ hervorgeht. Es gebe nur wenige Kliniken in Großbritannien, die eine Behandlung dafür anbieten. Hinzu komme, dass man dafür strenge Voraussetzungen erfüllen muss, berichtet das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes zu lesen: "Im Artikel wird darauf hingewiesen, dass die hämatopoetische Stammzelltransplantation nur in wenigen britischen Krankenhäusern – hauptsächlich in London und Sheffield – durchgeführt wird, sodass die Wartezeit bis zu einem Jahr betragen kann. Darüber hinaus müssen Patienten strenge Voraussetzungen erfüllen.
Die Behandlung mit autologen hämatopoetischen Stammzellen, bekannt als HSCT, funktioniert durch die Gewinnung von Zellen aus Blut und Knochenmark, die eingefroren und nach einer Chemotherapie wieder in die Blutbahn gebracht werden. Am Ende bauen sie in den Knochen das Immunsystem neu auf. Auf diese Weise kann MS vorerst gestoppt werden.
Knappe Ressourcen und mangelndes Bewusstsein können zudem dazu führen, dass viele Betroffene ihre Behandlung nicht erhalten können. Aus diesem Grund sammeln verzweifelte Patienten Geld, um eine private Behandlungsreise nach Russland oder Mexiko anzutreten.
Insgesamt sind dem Blatt zufolge mehr als 130.000 Briten an Multipler Sklerose erkrankt. Die Autoimmunerkrankung kann Müdigkeit, Sehstörungen, Muskelkrämpfe und Mobilitätsprobleme auslösen.
Eindrücke der Patienten nach Behandlung
„Es ist zwar kein Allheilmittel, aber ich bin überzeugt, dass es funktioniert. Meine Krankheit schreitet nicht mehr voran. Ich kann eine Neuro-Physiotherapie machen und sehe bereits einige Verbesserungen meiner Mobilität. Das gibt mir Hoffnung“, bestätigte die 42-jährige Jocelyn Colvert, die im März für eine HSCT-Behandlung nach Russland geflogen war.
Mindy Watt erhielt im Alter von 52 Jahren die Diagnose Multiple Sklerose. Auch sie schilderte ihre Eindrücke von der Behandlung:
„Ohne diese Behandlung wäre ich wahrscheinlich sechs Jahre nach meiner Diagnose in einem Pflegeheim gelandet und meine Kinder wären in Pflegefamilien untergebracht worden. Ich hatte Glück. Ich glaube, der Schaden in meinem Gehirn war erst etwa ein Jahr alt. Bei mir haben sich große Veränderungen bemerkbar gemacht“, offenbarte die Patientin.
Die Frau fügte demnach hinzu, dass sie es nach 14 Monaten geschafft habe, ihre Bewegungsprobleme in den Griff zu bekommen.
Laut „The Mirror“ haben sich bereits etwa 120 weitere Briten beim Moskauer Nationalen Medizinischen und Chirurgischen Pirogov-Forschungszentrum für die Behandlung beworben."
Quelle: SNA News (Deutschland)