Marihuana verschlechtert verbales Gedächtnis
Archivmeldung vom 04.02.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer langjährige Konsum von Marihuana führt zur Verschlechterung des verbalen Erinnerungsvermögens, so Forscher der Université de Lausanne. Das Team um Reto Auer hat die kognitive Leistungsfähigkeit von Konsumenten in mittleren Jahren untersucht. Frühere Studien hatten bereits einen Zusammenhang zwischen dem Langzeitkonsum und Einschränkungen der Kognition, vor allem beim Lernen und Erinnern neuer Informationen, nachgewiesen.
Ein Zusammenhang mit einer geringeren konsumierten Menge wurde bisher jedoch nicht nachgewiesen. Die Wissenschaftler nutzten Daten der Studie "Artery Risk Development in Young Adults", die Werte aus 25 Jahren Konsum von Marihuana enthält. Im letzten Jahr der Studie wurde die kognitive Leistung durch Standardtests zum verbalen Erinnerungsvermögen, der Geschwindigkeit bei der Verarbeitung und den Leistungen bei der Ausführung beurteilt.
Mit diesen Daten untersuchten die Forscher den Zusammenhang zwischen jahrelangem Konsum und der kognitiven Leistung in den mittleren Lebensjahren. 3.499 Teilnehmer wurden getestet. Von 3.385 lagen Daten zur kognitiven Funktion vor. Von ihnen gaben 84,3 Prozent einen Konsum an, 11,6 Prozent setzten diesen Konsum bis ins mittlere Alter fort.
Wörter werden vergessen
Es zeigte sich, dass ein früherer Konsum mit einem schlechteren verbalen Erinnerungsvermögen in Zusammenhang stand. Andere Bereiche der Kognition schienen nicht betroffen zu sein. Pro fünf Jahre früheren Konsums verringerten sich die Werte um 0,13 Punkte. Das entspricht in etwa, dass einer von zwei Teilnehmern sich an ein Wort weniger in einer Liste von 15 Ausdrücken erinnerte.
Die Fachleute weisen trotz der Größe der Studie auf einige mögliche Einschränkungen hin. Die Angaben der Teilnehmer könnten nicht zuverlässig sein. Die Messungen während des Konsums von Marihuana waren nicht regelmäßig und wurden daher nicht berücksichtigt. Da die kognitiven Tests nur einmalig durchgeführt wurden, ist es nur schwer möglich festzustellen, wann die Veränderungen der Ergebnisse stattgefunden haben könnten. Die Ergebnisse wurden in "JAMA Internal Medicine" veröffentlicht.
Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein