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Gefahr: Warum Kinder immer dicker werden

Archivmeldung vom 05.07.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Wort & Bild Verlag - Gesundheitsmeldungen Fotograf: siehe Caption
Bild: Wort & Bild Verlag - Gesundheitsmeldungen Fotograf: siehe Caption

Kinderärzte beobachten bei ihren jungen Patienten immer öfter Probleme, mit denen früher nur Erwachsene zu kämpfen hatten. Dazu gehört auch Typ-2-Diabetes, einst "Altersdiabetes" genannt. "Auch bei jungen Menschen entwickelt sich diese Diabetesform nicht von heute auf morgen. Betroffen sind meistens Kinder, die schon seit einigen Jahren deutlich zu viel wiegen", sagt Prof. Dr. Edda Weimann, medizinische Direktorin einer Kinderklinik in Oberbayern.

Das Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber" erklärt, warum Kinder und Jugendliche immer dicker werden.

Werbeverbot für ungesunde Kinderprodukte

Corona hat das Problem noch verschärft. Vor allem bereits übergewichtige Kinder haben in der Pandemie oft weiter zugenommen. Das zeigt etwa eine Auswertung der Daten aus Adipositas-Ambulanzen und Rehakliniken. Kinderärzte berichten von Patienten, die in sechs Monaten bis zu 30 Kilogramm zugenommen haben, und von immer mehr Jugendlichen mit Folgeerkrankungen wie etwa Typ-2-Diabetes.

Hinzu kommt: Fast Food und süße oder salzige Snacks sind überall für relativ wenig Geld zu haben. Coole Helden auf Lebensmittelverpackungen oder in der Werbung locken zum Kauf ungesunder Kinderprodukte. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DGG) fordert deshalb ein Werbeverbot für derartige Produkte.

Steuererlass auf Obst und Gemüse

Da durch die aktuellen Preissteigerungen für Menschen mit kleinerem Geldbeutel gesunde Ernährung immer unerschwinglicher wird, fordern die Sozial- und Verbraucherverbände, die DGG und jetzt auch Bundesagrarminister Cem Özdemir einen Steuererlass auf Obst und Gemüse. "Im Gegenzug sollten ungesunde Lebensmittel wie stark gezuckerte Getränke mit einer Herstellerabgabe belegt werden", fordert DGG-Geschäftsführerin Barbara Bitzer.

Auch Luftschadstoffe und Lärm am Wohnort erhöhen Studien zufolge das Risiko für Typ-2-Diabetes. Denn Feinstaub löst Entzündungen aus, welche die Insulinempfindlichkeit verringern. Dauerlärm stresst und stört den Schlaf, was Blutzucker und Gewicht hochtreiben kann. Experten fordern deshalb strengere Auflagen, um Jung und Alt vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen. Städte und Kommunen sollten Fuß- und Radwege ausbauen und mehr Erholungsgebiete mit Grün- und Wasserflächen schaffen.

Quelle: Wort & Bild Verlag - Gesundheitsmeldungen (ots)


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