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Penaten-Hersteller will auf hormonell wirksame Chemikalien in Babyprodukten verzichten

Archivmeldung vom 12.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Eine Creme-Dose aus dem Jahre 2004
Eine Creme-Dose aus dem Jahre 2004

Foto: Alter Fritz
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat mit seiner kürzlich gestarteten ToxFox-Kampagne zu hormonell wirksamen Chemikalien in Kosmetikprodukten ein erstes Einlenken der Kosmetikindustrie erwirkt. Die Penaten-Herstellerfirma Johnson&Johnson kündigte am Freitag über die Facebook-Seite von Penaten an, bis Mitte 2014 auf hormonell wirksame Parabene in Babyprodukten verzichten zu wollen.

Der Konzern war zuvor massiv unter Druck geraten, da die Penaten Baby Wundschutzcreme Propylparaben enthält - ein hormonell wirksamer Stoff, der in Tierversuchen zu einer verminderten Spermienqualtität geführt hat. Das Konservierungsmittel ist deshalb in Dänemark für Babyprodukte bereits verboten. Von Penaten enttäuscht, startete die Berliner Mutter Caroline Rosales gemeinsam mit dem BUND eine Online-Petition über die Plattform www.change.org. Innerhalb von nur einer Woche forderten über 25000 Menschen Johnson&Johnson auf, auf Parabene in seinen Produkten zu verzichten.

Jurek Vengels, BUND-Chemieexperte: "Tausende Protestmails wütender Verbraucher haben Wirkung gezeigt. Kein Unternehmen kann es sich heute leisten, Chemikalien einzusetzen, die die Gesundheit gefährden können. Wir fordern Johnson&Johnson auf, seine Ankündigung schnellstmöglich umzusetzen, und zwar nicht nicht nur für Babyprodukte, sondern für alle Produkte."

Insgesamt sei knapp ein Drittel aller Kosmetikprodukte auf dem deutschsprachigen Markt mit hormonähnlichen Stoffen belastet. Dies hatte eine Auswertung der Inhaltsstoffe von mehr als 60000 Körperpflegeprodukten ergeben, die der BUND Ende Juli in einer Studie veröffentlicht hatte.

Alle Kosmetikhersteller seien aufgerufen, ihre Produkte sicherer zu machen, allen voran der deutsche Marktführer Beiersdorf mit seiner Kernmarke Nivea, sagte Vengels. "Fast jedes zweite Produkt von Beiersdorf enthält hormonähnliche Chemikalien, die u.a. mit Hoden- und Brustkrebs oder einer verfrühten Pubertät in Verbindung gebracht werden. Ausgerechnet viele Nivea-Produkte schneiden in Punkto vorsorglichem Gesundheitsschutz schlecht ab. Wir fordern Beiersdorf auf, hormonell wirksame Stoffe aus seiner gesamten Produktpalette zu verbannen", sagte Vengels.

Um Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, sich selbst besser vor potentiellen Gesundheitsschäden zu schützen, bietet der BUND seit Ende Juli kostenlos eine Kosmetik-App für das iPhone an. Die ToxFox-App spürt hormonell wirksame Chemikalien in Kosmetikprodukten auf. Zudem kann über die App eine Protestmail an die Hersteller versendet werden.

Vengels: "Die ToxFox-App wurde bereits über 125000 mal heruntergeladen. Über 30000 Protestmails wurden über die App an Hersteller versendet und über drei Millionen Kosmetikprodukte mit ihr gescannt. Der Erfolg der App zeigt, wie stark das Bedürfnis der Verbraucher nach sicheren Produkten ist."

Quelle: BUND (ots)

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