Altenpflege: Gehirntraining hilft gegen Demenz
Archivmeldung vom 15.11.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittComputerbasiertes Training des Gehirns verbessert das Gedächtnis und die Stimmung bei älteren Menschen mit leichten kognitiven Problemen. Das Training ist jedoch nach einer Demenzdiagnose nicht mehr nützlich, so Forscher der University of Sydney. Das Team um Amit Lampit hat die Ergebnisse des Brain and Mind Centre ausgewertet.
Gehirntraining bei Menschen mit leichten Kognitionsproblemen tragen zu Verbesserungen der Wahrnehmung und des Gedächtnisses bei. Auch können Betroffene damit besser lernen und sind aufmerksamer, was die Lebensqualität fördert. Wurden jedoch diese Ergebnisse mit den Daten von zwölf Studien verglichen, die Gehirntraining bei Demenzpatienten untersucht haben, waren die Ergebnisse nicht positiv.
Bei leichten kognitiven Beeinträchtigungen verschlechtern sich das Gedächtnis und andere Denkfähigkeiten. Der Alltag kann von den Betroffenen jedoch noch gemeistert werden. Diese Art der Beeinträchtigung entspricht einem Risiko von eins zu zehn, dass es innerhalb eines Jahres zu einer Demenzerkrankung kommt. Menschen mit Depressionen sind dabei deutlich häufiger betroffen.
Geistigen Verfall stoppen
Die Übungen am Computer sind darauf ausgerichtet, wie Computerspiele auszusehen. Laut Lampit weist die Studie nach, dass Gehirntraining helfen kann, kognitive Fähigkeiten bei älteren Menschen mit einem sehr hohen Risiko eines geistigen Verfalls zu erhalten oder sogar zu verbessern. Dabei handle es sich um einen kostengünstigen und sicheren Behandlungsansatz.
Für seine Analyse untersuchte das Team die Ergebnisse von 17 randomisierten klinischen Studien mit fast 700 Teilnehmern. Die Forscher wiesen bereits in der Vergangenheit nach, dass Gehirntraining sinnvoll ist - zum Beispiel bei gesunden älteren Menschen und Parkinson-Patienten. "Diese Analysen haben die notwendigen Belege dafür geliefert, dass Gehirntraining in der Altenpflege eingeführt werden sollte", so Lampit. Gleichzeitig solle weiter erforscht werden, wie sich die Effektivität des Trainings noch weiter verbessern lässt.
Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein