Innerer Kompass richtet Zellen auf Verletzung aus
Archivmeldung vom 09.04.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZellen können weder sehen noch hören, manche verfügen jedoch über einen Sinn, der uns Menschen fehlt. Sie können elektrische Felder erkennen, die durch eine Wunde entstehen und sich wie ein Kompass ausrichten. Das Identifizieren dieser Zellen könnte laut Wissenschaftlern der Stanford University entscheidende Fortschritte bei der Förderung der Wundheilung ermöglichen.
Der Ionenfluss über eine Zellmembran erzeugt winzige elektrische Felder. Eine Schädigung des Gewebes führt zu einer Veränderung dieses Feldes. Die Zellen, die für die Reparatur von Gewebe zuständig sind, scheinen diese Veränderung zu erkennen. Um herauszufinden, was diese Zellen dazu bringt, auf elektrische Felder zu reagieren, untersuchte das Team um Min Zhao und Alex Mogilner die Hautzellen von Fischen.
Als die Zellen einem elektrischen Feld ausgesetzt wurden, das dem Feld entsprach, das sich um eine Wunde bildet, bewegten sich ganze Zellen in Richtung der positiven Elektrode, fast so, als würden sie sich in Richtung einer Verletzung bewegen. Seltsam war jedoch, dass kleinere Fragmente von Zellmaterial in der Probe in die andere Richtung strebten.
Elektromagnetische Kompasse
Die Zellen und die Fragmente haben etwas gemeinsam. Beide verfügen über Proteinbündel, die ihnen helfen, sich zu bewegen. So erkannten die Wissenschaftler, dass diese Proteine als winzige elektromagnetische Kompasse fungieren. Sie bewegen sich in Richtung einer Wunde und schicken gleichzeitig Zellfragmente in eine andere Richtung. Ergebnisse wurden in Current Biology veröffentlicht.
Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein