Studie vorgestellt: Zahngesundheit der Deutschen verbessert sich
Die Mund- und Zahngesundheit der deutschen Bevölkerung hat sich im Verlauf der letzten Jahrzehnte deutlich verbessert. Die positive Entwicklung sei vor allem der zahnärztlichen Prävention zu verdanken, wie aus der sechsten Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS) hervorgeht, welche am Montag durch das Institut der Deutschen Zahnärzte gemeinsam mit der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) und der Bundeszahnärztekammer vorgestellt wurde.
Demnach sind in Deutschland 78 Prozent der Zwölfjährigen kariesfrei,
auch bei den jungen Erwachsenen hat sich die Zahl der
Kariesbehandlungen seit der ersten DMS 1989 halbiert. In allen
Altersgruppen bleiben immer mehr Zähne erhalten, auch im hohen Alter.
Dies zeige die Effektivität des Paradigmenwechsels hin zu einer
zahnerhaltenden Therapie, so die Mediziner.
Problematisch sehen
die Forscher hingegen die anhaltend hohen Zahlen von Paradontitis. Rund
14 Millionen Menschen in Deutschland leiden laut der Studie an einer
solchen Krankheit. Dabei wurde auch ein Zusammenhang zwischen solchen
schweren Zahnerkrankungen und allgemeinen Krankheiten, insbesondere des
Herzens und des Kreislaufs, bestätigt. Demnach sind Menschen mit
Herz-Kreislauf-Erkrankungen häufiger zahnlos und haben durchschnittlich
etwa zwei Zähne weniger als gesunde Menschen.
Die Forscher
kritisieren, dass seitens der Politik der Fokus auf
präventionsorientierte Behandlungen erschwert werde. Konkret wurde das
GKV-Finanzstabilisierungsgesetz genannt, welches zu strenge
Budgetierungsvorgaben setze. "Dem Kampf gegen Parodontitis wurde so ein
herber Rückschlag versetzt, der eine nachhaltige Behandlung nun deutlich
erschwert", sagte Martin Hendges, Vorstandsvorsitzender der KZBV, bei
der Studienvorstellung am Montag. "Die neue Bundesregierung ist daher
gefordert, die Leistungen für die präventionsorientierte
Parodontitistherapie endlich als gesetzliche Früherkennungs- und
Vorsorgeleistungen zu verankern und für die Versorgung die
erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen."
Für die DMS wird
seit 1989 regelmäßig die Zahn- und Mundgesundheit der deutschen
Bevölkerung untersucht. Sie orientiert sich dabei an Zielsetzungen der
Weltgesundheitsorganisation. Für die sechste Iteration der Studie wurden
zwischen 2021 und 2023 insgesamt 3.377 Personen untersucht.
Quelle: dts Nachrichtenagentur