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Herzinfarkt: Betablocker helfen nicht allen Patienten

Archivmeldung vom 01.06.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.06.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Herztabletten: Betablocker zu oft verschrieben. Bild: pixelio.de, Martin Berk
Herztabletten: Betablocker zu oft verschrieben. Bild: pixelio.de, Martin Berk

Patienten, die nach einem Herzinfarkt kein Herzversagen erlitten haben, lebten nach der Verabreichung von Betablockern nicht länger. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der University of Leeds. Trotzdem erhalten rund 95 Prozent der Patienten, die in diese Kategorie fallen, entsprechende Medikamente.

Betablocker werden häufig nach einem Herzinfarkt verschrieben. Sie können jedoch auch unerwünschte Nebenwirkungen wie Schwindel und Müdigkeit hervorrufen. Nicht alle Betroffenen erleiden beim ersten Herzinfarkt auch ein Herzversagen. Treten beide Ereignisse ein, ist die Einnahme von Betablockern erforderlich, damit das geschädigte Organ besser arbeiten kann.

Das Team um Marlous Hall hat sich auf Patienten konzentriert, die nach einem Herzinfarkt kein Herzversagen erlitten hatten und trotzdem Betablocker erhielten. Die Forscher wollten herausfinden, ob sich die Einnahme dieser Medikamente auf die Chancen für die Betroffenen auswirkte, ein Jahr später noch am Leben zu sein.

Die im "Journal of the American College of Cardiology" veröffentlichten Ergebnisse legen nahe, dass Betablocker zu oft verschrieben werden und Patienten sowie das National Health Service daher mit unnötigen Kosten belastet werden. Die medizinischen Leitlinien in Großbritannien empfehlen, dass alle Patienten nach einem Herzinfarkt Betablocker erhalten. Dabei spielt es keine Rolle, ob es zusätzlich zu einem Herzversagen gekommen ist.

179.000 Datensätze analysiert

Die Forscher analysierten Daten des nationalen Registers, das Informationen über Personen sammelt, die nach einem Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert wurden. In der Folge wurden die anonymisierten Daten von mehr als 179.000 Patienten ausgewertet, die zwar einen Herzinfarkt, aber kein Herzversagen erlitten hatten. Der Vergleich der Sterberaten ein Jahr nach diesem Ereignis ergab keinen statistischen Unterschied zwischen Personen, die diese Medikamente erhalten hatten und jenen, denen sie nicht verschrieben wurden.

Laut Hall ist in einem nächsten Schritt eine randomisierte Studie mit Patienten notwendig. Unter anderem auch deshalb, da bei der aktuellen Studie nur ein Ergebnis der Einnahme untersucht wurde. Zu klären sei zum Beispiel, ob Betablocker helfen, weitere Herzinfarkte zu verhindern. Angaben der British Heart Foundation nach haben rund 950.000 Personen in Großbritannien einen Herzinfarkt überlebt.

Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann

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