Ostdeutsche Suchtärzte für Legalisierung von Cannabis
Archivmeldung vom 22.10.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIn der Debatte um eine Legalisierung von Cannabis haben sich ostdeutsche Suchtmediziner für eine kontrollierte Freigabe ausgesprochen. Damit könne der illegale Handel eingedämmt werden, bei dem der Stoff oft mit synthetischen Drogen, Opiaten oder Heroin versetzt sei, sagte der Vorsitzende der Ostdeutschen Arbeitsgemeinschaft Suchtmedizin, der hallesche Arzt Peter Jeschke, der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung.
Die künftige Bundesregierung erwägt eine Legalisierung, allerdings sind Details noch offen. Jeschke forderte gegenüber dem Blatt eine "fachkundige Beratung" in "lizenzierten Geschäften", auch müsse der Jugendschutz gewährleistet sein. FDP-Chef Christian Lindner hatte einen Verkauf in Apotheken vorgeschlagen, die SPD ist zunächst für Modellprojekte.
Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerium reagierte skeptisch und verwies auf ein internationales Abkommen zur Eindämmung von Drogenkonsum, an das Deutschland gebunden sei. Eine vollständige Legalisierung sei daher rechtlich nicht möglich, sagte eine Sprecherin der Zeitung. Das Land wolle die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene abwarten.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)