Prostatakrebsfälle untersucht - Studie relativiert Bedeutung von PSA
Archivmeldung vom 30.03.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Erhöhen der gesamten Bestrahlungsdosis bei Patienten mit nicht-metastasiertem Prostatakrebs erhöht den langfristigen Behandlungserfolg nicht, wie Forscher der Thomas Jefferson University herausgefunden haben. Neue Verfahren ermöglichen Ärzten, höhere Dosen mit weniger Nebenwirkungen zu verabreichen.
Das Team um Robert Den analysierte die Daten von zwölf randomisierten kontrollierten Studien mit insgesamt 6.884 Teilnehmern, die mit externer Bestrahlung gegen nicht-metastasierten Prostatakrebs behandelt wurden. Durch die Zusammenführung der Daten wurden Trends sichtbar, die in den einzelnen Studien nicht erkennbar waren. Die Forscher konzentrierten sich dabei nicht auf den PSA-Test, der normalerweise für eine Beurteilung der Verbesserung des Gesundheitszustandes herangezogen wird, sondern auf langfristige Entwicklungen wie das Entstehen von Metastasen und das Sterben an den Folgen der Erkrankung.
Die PSA-Werte sanken bei einer Erhöhung der Bestrahlungsdosis. Die Zahl der Patienten, die überlebten, wie auch das Auftreten von Metastasen veränderten sich wie andere Werte jedoch nicht. Die Erhöhung der Dosis stand nicht mit einer erhöhten Toxizität der Therapie in Zusammenhang. Vor diesem Hintergrund gehen die Experten davon aus, dass die derzeitigen Therapieformen sicher sind. Laut Den sollten für die Verbesserung der Überlebenschancen weitere Behandlungsansätze in Kombination mit Strahlentherapie eingesetzt werden.
Heilungschancen neu beurteilen
Laut Adam Dicker, dem Leiter des Instituts des Sidney Kimmel Medical College der Thomas Jefferson University, legt die aktuelle Studie nahe, dass der PSA-Test als Grundlage für die Heilungschancen eines Patienten nicht so nützlich sein dürfte, wie bisher angenommen. Die im "American Journal of Cancer Oncology" veröffentlichten Forschungsergebnisse seien daher für das Design von klinischen Studien und die Bewertung von Forschungsergebnissen von großer Bedeutung.
Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein