Stauberkrankungen am Bau - Gemeinsame Initiative von Bauverbänden und staatlichen Stellen sollen Abhilfe schaffen
Archivmeldung vom 08.10.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJährlich sterben zwischen 20 und 40 Beschäftigte der Bauwirtschaft an Quarzstaub bedingtem Lungenkrebs sowie an Silikose und Siliko-Tuberkulose. Und jedes Jahr registriert die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) 60 bis 80 neue Erkrankungsfälle. Die erst kürzlich ermittelten Zahlen machen den dringenden Handlungsbedarf deutlich, so die BG BAU.
Deshalb haben der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes und die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt einen Gesprächskreis "Staubminderung in der Bauwirtschaft" ins Leben gerufen. Gemeinsam mit der BG BAU, den Arbeitsschutzbehörden der Länder sowie dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales wollen sie sich verstärkt für eine Staubminderung in der Bauwirtschaft einsetzen. Wie Dr. Reinhold Rühl, Sprecher des Gesprächskreises und Leiter des Fachreferates Gefahrstoffe der Abteilung Prävention der BG BAU sagte, "schädigt Staub nicht nur die Gesundheit der Beschäftigten und verursacht Kosten und Ausfallzeiten. Staub auf Baustellen ist auch ein Imageproblem für die gesamte Baubranche".
Deshalb einigten sich alle Beteiligten auf konkrete Maßnahmen für weniger Staub am Bau. So werde man künftig energisch gegen das Trockenkehren, Abblasen von Staub und Trockenschneiden auf Baustellen vorgehen und fordere zudem bei Steinsägen einen täglichen Austausch des Wassers. Der Staub, der bei diesen Arbeiten anfällt, belastet die Arbeitnehmer an den unmittelbaren Arbeitsplätzen über Stunden. Zudem sind auch die Beschäftigten auf der gesamten Baustelle betroffen.
Ein Grund für die Etablierung des Gesprächskreises "Staubminderung in der Bauwirtschaft" war die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten schon im vergangenen Jahr: Durch die Branchenlösung "Kaltfräsen von Asphaltflächen" waren auf den Baustellen Arbeitsmethoden beim Fräsen von Asphaltflächen entscheidend zurückgedrängt worden, die deutlich zu viel Staub erzeugten und durch die zahlreiche Berufskrankheiten ausgelöst worden waren. Derzeit werden zudem Arbeitshilfen zum Einsatz staubarmer handgeführter Baumaschinen, wie beispielsweise Putz- und Mauernutfräsen sowie Betonschleifer entwickelt. Wie Rühl betonte, "wird dem Gesprächskreis Staubminderung in der Bauwirtschaft auch in der Zukunft nicht die Arbeit ausgehen". Themenbereiche, für konkrete Maßnahmen zur Staubminderung seien vor allem:
- Staubarme Produkte,
- Staubarme Maschinen und Entstauber,
- Sack- oder Siloware,
- Steinmetzarbeiten,
- Luftreiniger,
- Filter für Kabinen von Baumaschinen bzw. -fahrzeugen,
- Staubreduzierung auf Fahrstraßen.
Informationen über staubarme Bauprodukte wie Fliesenkleber sind schon jetzt auf der Webseite www.gisbau.de zu finden.
Quelle: Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (ots)