Pflege-Notstand in Deutschland - Jeder zweite lehnt Heim ab
Archivmeldung vom 02.05.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRund 1,4 Millionen Männer und Frauen in Deutschland sind derzeit von Demenz betroffen. Experten schätzen, dass diese Zahl bis 2050 auf voraussichtlich drei Millionen steigen wird. Eine repräsentative Emnid-Umfrage (1.004 Befragte) im Auftrag der Programmzeitschrift auf einen Blick (Heft 19/2013) hat ergeben, dass beinahe jeder Zweite (47 Prozent) im Fall einer Demenzerkrankung eine Heimunterbringung ablehnt.
Die Befragten wollen lieber in ihrem persönlichen Umfeld bleiben und von ihren Angehörigen versorgt werden. Insbesondere Männer (54 Prozent) sprechen sich gegen eine Pflege im Heim aus, die Mehrheit der Frauen (54 Prozent) möchte dagegen in ein Heim, um die Angehörigen nicht zu belasten. In der Altersgruppe der über 60-Jährigen (56 Prozent) ist der Wunsch, von der eigenen Familie gepflegt zu werden, am größten.
Im Ländervergleich sticht besonders Berlin hervor: Fast jeder zweite Berliner (60 Prozent) will bei Demenz nicht in ein Heim. Auch die Mehrzahl der Befragten in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt (55 Prozent) sowie in Baden-Württemberg (51 Prozent) lehnt eine Heimunterbringung ab. Die Norddeutschen in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein stehen dagegen einer Heimunterbringung überwiegend offen gegenüber (57 Prozent). Ebenso die Befragten in Sachsen und Thüringen (52 Prozent), die ihre Angehörigen im Alter nicht belasten möchten.
Quelle: Bauer Media Group, auf einen Blick (ots)