Diabetes-Typ 1 begünstigt Knochenbrüche
Archivmeldung vom 24.05.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMänner mit Typ-1-Diabetes erleiden schneller Frakturen als gleichaltrige Gesunde. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Norwegian University of Science and Technology im Zuge einer Analyse der Knochenqualität.
"Unser Ziel war es, die Qualität und Dichte der Knochen von Männern mit Diabetes-Typ 1 zu ermitteln. Wir haben 33 Männer mit Diabetes im Alter zwischen 20 und 63 Jahren mit 28 gesunden Männern in einem vergleichbaren Alter verglichen", erklärt Studienautorin Astrid Kamilla Stunes. Dazu nutzten die Forscher unter anderem Röntgenaufnahmen und andere medizinische Möglichkeiten. Es zeigte sich, dass die untersuchten Männer mit Diabetes-Typ 1 nicht nur insgesamt schlechtere Knochen hatten, was die Dichte und auch die Qualität betraf, sondern auch wesentlich öfter als Gesunde an Krankheiten wie Osteoporose litten. Bei Knochenschwund nimmt die Knochenmasse deutlich schneller ab als unter normalen Umständen.
"Diabetes mellitus geht nicht nur mit erhöhten Blutzuckerwerten einher. Bei Typ-1-Diabetikern liegt ein absoluter Insulinmangel vor und hat auch einen Einfluss auf die Knochengesundheit. Die Osteoporosegefahr bei Diabetikern ist höher als bei gesunden Menschen. Um eine gute Knochengesundheit trotz Diabetes mellitus Typ 1 zu gewährleisten, ist Alltagsbewegung und Sport von besonderer Wichtigkeit. Dabei ist vorteilhaft, dass sich Sport positiv auf die Knochengesundheit und die Blutzuckerregulation auswirkt", erklärt der ernährungsmedizinische Wissenschaftler und Diabetesberater der Deutschen Diabetes Gesellschaft Sven-David Müller gegenüber pressetext.
Erfolg in der Therapie
"Unsere Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass es bei Männern eine direkte Assoziation zwischen Diabetes-Typ 1 und einem höheren Risiko, Knochenbrüche zu erleiden, gibt", so Stunes abschließend. In der Therapie von Diabetes Typ 1 wurden bereits Fortschritte mit der Transplantation von Inselzellen gemacht.
"Bei erhöhten Blutzuckerwerten gehen verschiedene auch für die Knochengesundheit wichtige Mineralstoffe sowie wasserlösliche Vitamine über den Urin verloren. Daher leiden Diabetiker beispielsweise häufig unter einem Magnesium- und Zinkmangel. Eine knochengesunde Ernährungsweise liefert täglich ein Gramm Kalzium. Der Mineralstoff steckt insbesondere in Käse oder Kalzium-angereicherten Säften und Sojaprodukten. Zudem ist auch auf eine gute Vitamin-D-Versorgung zu achten. Das Sonnenvitamin steckt reichlich in Margarine, Eiern und Seefisch. Für die Knochengesundheit ist auch Fluorid wichtig, das in schwarzem Tee steckt und natürlich Vitamin K, das in allen grünen Blattgemüsen reichlich vorkommt", rät Müller.
Quelle: www.pressetext.com/Sabrina Manzey