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Handys und Videokonferenzen bringen vielen Frauen deutliche Vorteile

Archivmeldung vom 25.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Frau in Nepal: Telemedizin hilft Betroffenen vor Ort.
Frau in Nepal: Telemedizin hilft Betroffenen vor Ort.

Bild: Rajan Parajuli

In vielen Teilen der Welt ist es eine Herausforderung für Frauen und Mädchen, zu einem Arzt zu kommen oder für die Kosten der Behandlung aufzukommen. Der Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen mittels Videokonferenzen und Handys kann laut einer Studie des Asian Institute of Technology helfen, diese Hindernisse für die Betroffenen zu verringern. Die Ergebnisse aus dem ländlichen Nepal dürften sich auf viele Teile der Welt anwenden lassen, wo Computer und Handys zunehmend zugänglich werden.

Entwicklungsländer profitieren

Laut Forschungsleiter Rajan Parajuli ist bei Frauen und Mädchen der Zugang zu einer Gesundheitsversorgung oft durch Geschlechterrollen und Normen beeinflusst. Frühere Studien hatten bereits nahegelegt, dass Telemedizin Vorteile für Menschen bringt, die in ländlichen Gegenden leben. Parajuli und Mit-Autor Philippe Doneys merken jedoch an, dass die Rolle der Telemedizin bei der Verringerung von geschlechtsbezogenen Barrieren beim Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen in Entwicklungsländern bisher weniger stark berücksichtigt wurde.

Für die aktuelle Studie wurde eine Mischung verschiedener Methoden eingesetzt. In einem ersten Schritt wurden Telemedizin-Aufzeichnungen von zwei Krankenhäusern in Katmandu und drei lokalen Einrichtungen im Westen Nepals bezogen. Diese lieferten eine Liste von 175 Frauen und Mädchen, die Telemedizin entweder über Videokonferenz oder Handy genutzt hatten. Rund 100 Patientinnen beantworteten Fragebögen, in denen ihr Zugang vor und nach der Einführung der Telemedizin verglichen wurden. Tiefeninterviews wurden mit einem kleineren Sample durchgeführt. Zusätzlich führten die Forscher Gespräche über den Einfluss der Telemedizin in Nepal mit lokalen Netzwerkanbietern, Leitern der Gesundheitseinrichtungen, Dorfvorstehern, Schulleitern und anderen Personen.

Beschwerliche Reisen fallen weg

Die in "Telematics and Informatics" veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass die Telemedizin die Häufigkeit von langen Reisen zu Krankenhäusern verringert hat, da die Frauen in der vertrauten Umgebung versorgt werden konnten. Der Großteil der Teilnehmerinnen berichtete, dass Wege von weniger als einem Kilometer erforderlich waren, um mittels Videokonferenz behandelt zu werden. Bei Nutzerinnen von Handys fiel auch dieser Aufwand weg. Das ist laut den Forschern vor allem daher von Bedeutung, da Frauen im ländlichen Nepal häufig nur schwer die notwendige Erlaubnis zum Reisen erhalten.

Die Ergebnisse der Fragebögen und der Interviews betonten die Wichtigkeit der Telemedizin bei der Verringerung der Gesundheitskosten. Den Teilnehmerinnen fiel es leichter, über Telemedizin bei Themen wie Sexualität oder reproduktiver Gesundheit Unterstützung zu suchen. Fast alle Frauen und Mädchen gaben an, dass Telemedizin derartige Fragen für sie erleichtert hätten. Mit Handys lag der konkrete Wert bei 97,8 Prozent, mit Telemedizin bei 81,3 Prozent.

Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann

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