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Fernüberwachung der Diabetes-Werte: Pro und Contra

Archivmeldung vom 21.03.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Michael Horn  / pixelio.de
Michael Horn / pixelio.de

Die moderne Diabetestechnologie verleitet viele dazu, die Zuckerwerte des Angehörigen mit Diabetes auf dem Smartphone zu verfolgen. Für manche, besonders für Familien mit Kindern, kann das eine Hilfe im Alltag sein.

"Bei kleinen Kindern ist das inzwischen weit verbreitet, und in vielen Fällen kann ich verstehen, dass Eltern das tun", sagt Prof. Dr. Bernhard Kulzer, Diplom-Psychologe am Diabetes Zentrum Mergentheim, im Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber".

Viele Familien entscheiden sich gegen Überwachung

Familien sollten sich aber bewusst dafür entscheiden. "Alle Beteiligten müssen darüber reden", betont Kulzer. Manche Eltern mache die Folgefunktion auch kirre: "Ständig auf die Werte des Kindes zu starren, obwohl man vielleicht gar nicht eingreifen kann, weil man beruflich eingespannt ist oder aus der Ferne keinen Zugriff auf das Kind hat, bringt natürlich nichts." Es gebe viele Familien, die sich bewusst dagegen entscheiden. "Etwa weil das Kind in Kindergarten oder Schule gut aufgehoben ist und man darauf vertrauen kann, dass sich Lehrer oder Erzieher melden würde, wenn es ein Problem gibt."

Viele Jugendliche möchten nicht überwacht werden

Der Zeitpunkt, an dem Eltern loslassen sollten, ist laut Kulzer individuell unterschiedlich. "Wichtig ist, dass Eltern mit dem Kind darüber sprechen: 'Hilft es dir, wenn ich deine Werte sehe, oder fühlst du dich zu sehr beobachtet?'" Aus den Werten lasse sich schließlich eine Menge ablesen: etwa ob das Kind genascht und ob es Insulin gespritzt habe. "Als Jugendlicher möchte man sich nicht permanent beobachtet fühlen."

Quelle: Wort & Bild Verlag - Gesundheitsmeldungen (ots)


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