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Privatkassen warnen vor "Vorteils-Hopping"

Archivmeldung vom 11.10.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.10.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Verband der privaten Krankenversicherung (PKV) hat vor den Folgen eines erleichterten Zugangs zu privatem Versicherungsschutz gewarnt.

Die Vereinbarung, wonach auch alle ehemals PKV-Versicherten und freiwillig gesetzlich Versicherten ohne Risikoprüfung in einen privaten Basistarif aufgenommen werden müssen, sei eine "Einladung zum Vorteils-Hopping und zu einer individuellen Optimierung, die kein Gesundheitssystem aushält", sagte PKV-Verbandsdirektor Volker Leienbach dem Berliner "Tagesspiegel". So könnten Nichtversicherte vor jeder geplanten Operation oder größeren Zahnsanierung schnell noch einer Krankenversicherung beitreten, und sie nach ihrer Genesung ebenso schnell wieder verlassen - um möglichst wenig Beiträge bezahlen zu müssen.

Man müsse unterbinden, dass "jemand, um Geld zu sparen, ständig den Status wechselt zwischen versichert und nichtversichert", sagte Leienbach. So könne man Nichtversicherten etwa eine Frist setzen, bis zu der sie unter den neuen Bedingungen ihre Krankenversicherung abgeschlossen haben müssen. Möglich seien auch "schlankere Tarife" für Hopper oder "Wartezeiten für bestimmte planbare Leistungen", wie sie bei privaten Zusatzversicherungen üblich sind.

Aus dem Gesundheitsministerium hieß es, man sehe dieses Problem nicht und müsse "keinen Popanz aufbauen". Die Regelung sei gedacht, um Auslandsheimkehrer und Selbständige, von denen in den vergangenen Jahren immer mehr ihren Versicherungsschutz durch finanzielle Notlagen verloren hätten, wieder abzusichern, sagte Ministeriumssprecher Klaus Vater.

Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel


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