Deutschland droht ein Apotheken-Sterben
Archivmeldung vom 25.02.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Deutschland droht ein massives Apotheken-Sterben. "Deutschland braucht keine 21.000 Apotheken. 10.000 täten es auch", sagte Professor Eberhard Wille, Chef des Sachverständigenrats im Gesundheitswesen, der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".
Wille sagt ein
Apotheken-Sterben voraus: "Ende der 70er Jahre lag die
Apotheken-Dichte in Deutschland ein Drittel niedriger als heute, ohne
dass wir unterversorgt waren." Das Fremd- und Mehrbesitzverbot von
Apotheken, das bislang das Entstehen von Apotheken-Ketten verhindert
hat, habe mittelfristig keinen Bestand. Auch Kassenpatienten müssen
sich nach Einschätzung des Sachverständigen auf tiefe Einschnitte
einstellen: "Ohne grundlegende Reform müssen die Beiträge zur
Krankenversicherung kräftig erhöht werden", so Wille. "Nach 2030,
wenn die Babyboomer-Generation in den Ruhestand geht, legt der
Beitrag nach mittleren Schätzungen um zehn bis 15 Prozentpunkte zu."
Statt 14,2 Prozent müssten Arbeitgeber und Arbeitnehmer dann bis zu
29 Prozent des Bruttlohns an die gesetzlichen Krankenkassen abführen.
"Dies führt zu einer bedrohlichen Belastung des Faktors Arbeit",
warnt Wille.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post