Pillen, Tabletten, Dragees - warum weniger manchmal mehr ist
Archivmeldung vom 23.04.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie moderne Medizin ist ein wahrer Segen für die Menschheit. Wir werden immer älter und bleiben dabei auch noch gesund. Doch die Medaille hat auch eine Kehrseite: mancher muss so viele Pillen und Tabletten schlucken, dass er dabei die Übersicht verliert.
Drei Medikamente täglich nehmen ältere Menschen durchschnittlich ein, viele sogar noch mehr. Daraus kann leicht ein gefährlicher Pillen-Cocktail werden, sagt Hans Haltmeier, Chefredakteur der Apotheken Umschau:
"Viele ältere Menschen haben ja mehrere Krankheiten gleichzeitig und gehen deshalb auch zu mehreren Ärzten, die dann aber nicht immer über alle bereits verordneten Medikamente Bescheid wissen. Das kann dann gefährlich werden, weil Medikamente haben ja auch Neben- und Wechselwirkungen."
Dass ältere Menschen häufiger krank sind und mehr Medikamente brauchen ist klar. Sie haben aber auch aus anderen Gründen oft Probleme mit ihren Tabletten:
"Es gibt schon spezielle Probleme, die sich bei älteren Menschen ergeben. Zum Beispiel, dass die Dosierung für sie oft nicht optimal ist, denn häufig wird das Körpergewicht außer acht gelassen. Ein anderer Punkt ist die Verpackung, oftmals kommt man schlecht überhaupt an die Tabletten ran. Und Tabletten müssen oft aufgeteilt werden und das Teilen der Tabletten ist oft auch sehr schwierig."
Patienten, die mehrere Medikamente nehmen, sollten sich - gemeinsam mit ihrem Hausarzt - einen Überblick verschaffen:
"Die sollten sich mit dem Hausarzt zusammensetzen und eine Liste aller Inhaltsstoffe und Medikamente zusammenstellen und zwar auch der nicht rezeptpflichtigen Medikamente. Der Arzt kann dann feststellen, welche Präparate vielleicht überflüssig sind oder wo sich ungünstige Wechselwirkungen ergeben. Man kann sich aber natürlich mit diesen Fragen auch an seinen Apotheker wenden."
Die Liste mit den Medikamenten sollte man dann möglichst dabei haben, wenn man zum Arzt oder ins Krankenhaus geht, schreibt die Apotheken Umschau. Auf diese Weise trägt man selbst dazu bei, dass die Tabletten das bewirken, was sie sollen: uns gesund machen.
Quelle: Wort nd Bild "Apotheken Umschau"