Petition des Initiative Chronische Wunden e.V. zur Gesetzesvorlage des Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetzes (HHVG) für den Bundestag
Archivmeldung vom 17.01.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Deutschland werden schlecht heilende und chronische Wunde nach dem aktuellen Stand der Medizin versorgt. Wenn es nach den Plänen des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenkasse (GKV) geht, wird sich das im nächsten Jahr gravierend ändern.
Der Vorstand des Initiative Chronische Wunden e.V. teilt heute dazu mit: "Viele Betroffene (ca. 1 Million Patienten in Deutschland) müssten dann damit rechnen, dass für diese Wunden nur noch sehr eingeschränkt Therapieoptionen zur Verfügung stehen, was dazu führen kann, dass diese Wunden nicht mehr abheilen oder sich sogar noch verschlechtern.
Anlass ist ein Gesetzesentwurf der Bundesregierung, der die Verordnungssicherheit von Verbandmaterialien neu regeln soll. Da durch die demographische Entwicklung in Zukunft immer mehr Menschen ein Alter erreichen, in dem sie chronische Wunden entwickeln können, ist es in den letzten Jahren zu einer erheblichen Steigerung der Kosten für Verbandmittel gekommen. Die Krankenkassen sind bemüht, diese Kosten zu senken und setzen sich für eine Wundversorgung mit herkömmlichen Wundauflagen ein, die zunächst eine kostengünstigere Art der Versorgung darzustellen scheint. Dies würde allerdings einen erheblichen Einschnitt in die phasengerechte Therapie von Patienten mit chronischen Wunden bedeuten. Patienten würden vermehrt unter Schmerzen, unangenehmen Gerüchen oder auslaufenden Wundflüssigkeiten leiden, und die Wundheilung würde verzögert werden.
Im aktuellen Gesetzesentwurf vom 02.11.2016 werden neben den herkömmlichen auch moderne Wundauflagen als Leistung der gesetzlichen Krankenkasse angesehen. Diese Version wird von der Initiative Chronische Wunden begrüßt und unterstützt. Um weiterführende Änderungen am aktuellen Gesetzesentwurf durch die Kostenträger zu verhindern, hat der Initiative Chronische Wunden e.V. eine Petition für den Deutschen Bundestag erarbeitet, in der die Mitglieder des Bundestages aufgefordert werden, dem aktuellen Gesetzesentwurf ohne weitere Änderung zu zustimmen.
Der Initiative Chronische Wunden e.V. fordert, mit der Petition die Mitglieder des Deutschen Bundestages dazu auf, der im vorliegenden Kabinettsentwurf vom 02.11.2016 des HHVG enthaltenen Legaldefinition des Begriffes Verbandmittel, einschließlich ihrer Begründung (§ 31 SGB V) ohne Änderung zuzustimmen, und somit die dringend notwendigen Verbandmittel weiterhin erstattungsfähig zu halten.
Unterstützen Sie uns mit Ihrer Unterschrift und zeichnen Sie die Petition online unter https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2016/_12/_06/Petition_68853.html ."
Quelle: Initiative Chronische Wunden e.V. (ots)