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Umstrittene Deutsche Stiftung Organtransplantation will neue Regeln für Kliniken

Archivmeldung vom 03.06.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.06.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Logo Deutsche Stiftung Organtransplantation
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Von Deutsche Stiftung Organtransplantation [2] - PDF [1], Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=40422474

Die in die kritik geratene Deutsche Stiftung Organtransplantation fordert klare gesetzliche Regeln, dass Kliniken potenzielle Organspender sofort melden müssen: "In Spanien oder auch in den USA gilt die Organspende als Selbstverständlichkeit und ist in den Klinikalltag integriert. Es muss endlich auch bei uns ein Ruck durch die Gesellschaft, die Klinikbetriebe und die Politik gehen", sagte der Medizinische Stiftungsvorstand Axel Rahmel den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

In Deutschland gebe es zu viele Interpretationsspielräume. Den seit 2012 vorgeschriebenen Transplantationsbeauftragten werde das Amt mitunter aufgebürdet. Sie müssten besser geschult und für die Arbeit freigestellt werden. Nicht zuletzt deckten die Pauschalen der Krankenkassen die aufwendige Betreuung der Spender im Einzelfall nicht ab. Seit Jahren bewegt sich die Zahl der Organspenden in Deutschland auf einem Tiefstand.

857 Menschen haben sich 2016 nach ihrem Tod insgesamt 2.867 Organe entnehmen lassen. Demgegenüber warten hierzulande etwa 10.000 Menschen auf Leber, Herz, Lunge oder Niere. Im EU-Vergleich ist Deutschland Schlusslicht bei der Spendenbereitschaft. "Dabei sind die Zahlen der Wartelisten fast schon beschönigend.

Sie geben nicht das ganze Dilemma wieder", sagte Rahmel. Die Patienten müssten etwa sechs bis sieben Jahre lang auf eine neue Niere warten, für viele sei das zu lang, sie hätten sich mit der Krankheit arrangiert. "Tatsächlich gibt es entsprechend einen Rückgang von Patienten, die auf die Warteliste aufgenommen werden", sagte Rahmel. Von den mehr als 50.000 Dialysepatienten zum Beispiel seien nicht einmal 8.000 auf der Liste registriert.

Kritik

Im Herbst 2011 wurde in anonymen E-Mails Kritik an der internen Organisation und den Arbeitsweisen der DSO öffentlich gemacht. Darin wurde eine mangelnde Ausrichtung auf die Bedürfnisse der potenziellen Spender und deren Familien bemängelt, sowie der Führungsstil innerhalb der Stiftung, der sich negativ auf die Arbeit der Mitarbeiter auswirke, stark kritisiert.

Die durch diese E-Mails angestoßene Medienberichterstattung gab der Stiftung eine Mitschuld an einer, trotz aller prominenten politischen Unterstützung für dieses Thema, eher enttäuschenden Entwicklung der Anzahl an Organspenden in Deutschland. Laut Medien zeigte die Stiftung bzw. deren Führungspersonal Mängel im kaufmännischen, personalpolitischen und auch ethischen Bereichen, was zu Ineffizienzen bei der Erfüllung der ihr übertragen Aufgaben und einer Bestätigung der Skepsis bei der Organspende kritisch gegenüberstehenden Menschen geführt habe. Eine Revision der Rolle und Aufgaben der DSO wurde gefordert. [3] [4] [5]

Im Auftrag des Stiftungsrates der DSO wurde eine Rechts- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beauftragt. Als Ergebnis der Sonderbegutachtung wurde festgestellt, dass die Prüfung einer Vielzahl von Vorwürfen gegen den Vorstand der DSO kein Fehlverhalten erkennen ließ. Trotzdem bewerteten Politiker und Journalisten die Vorgänge innerhalb der Stiftung weiterhin kritisch, auch weil die Stiftung Dritten keine Einsicht in das vordergründig entlastende Gutachten gestattete. [6] Der Kaufmännische Vorstand der DSO, Thomas Beck, trat aufgrund der "anhaltenden Attacken auf seine Person trotz des entlastenden Gutachtens" zurück. [7] [8]

Quelle: dts Nachrichtenagentur / Wikipedia.de

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