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Handystrahlung „möglicherweise krebserregend“

Archivmeldung vom 01.06.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.06.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Grey59  / pixelio.de
Bild: Grey59 / pixelio.de

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) haben gestern, am 31. Mai 2011, aufgrund von aktuellen epidemiologischen Beobachtungen die elektromagnetischen Felder, die von Mobilfunkgeräten ausgehen, als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft. Bei Menschen, die über einen Zeitraum von zehn Jahren 30 Minuten pro Tag mit Handys telefonierten, war das Hirntumorrisiko um 40 Prozent erhöht.

Mobilfunkstrahlung wurde von der WHO daher in die Klasse 2B der Karzinogene eingestuft. „Diese Einordnung bedeutet, dass es nach Einschätzung der IARC der Weltgesundheitsorganisation nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand begrenzte Hinweise auf eine krebserregende Wirkung dieser Felder auf den Menschen gibt“, so Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe. „Weitere Studien sind jedoch notwendig, um diese Gefahr genauer zu beziffern.“ So lange sollten die WHO-Empfehlungen vorsorglich befolgt werden: Nutzung des Festnetztelefons, von Freisprechanlagen, mehr Kurzmitteilungen als Handytelefonate, Minimierung der Strahlenbelastung für Kinder sowie Aufklärung der Bevölkerung.

In der Klasse 2B der krebserregenden Faktoren, in die nun die Mobilfunkstrahlung eingeordnet wurde, finden sich beispielsweise auch Schimmelpilze, Autoabgase oder Blei. Für diese Faktoren besteht ein möglicher Zusammenhang mit einer Krebsentstehung. Eine intensive Handynutzung kann das Risiko erhöhen, an einem besonders bösartigen Hirntumor (Gliom) zu erkranken. „Wenn Hinweise vorliegen, dass bestimmte Risikofaktoren Krebserkrankungen auslösen könnten, sollten diese vorsorglich auch unbedingt beobachtet werden“, so Nettekoven.

Weitere Informationen im Internet beim Bundesamt für Strahlenschutz.

Quelle: Deutsche Krebshilfe e. V.

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