Rotes Fleisch kann Prostatakrebs verschlimmern
Archivmeldung vom 23.08.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Verzehr von gebratenem roten Fleisch verschlimmert den Zustand von Männern, die an Prostatakrebs erkrankt sind. Das hat eine Studie der University of Southern California und dem Krebsvorsorgeinstitut Cancer Prevention Institute of California ergeben. Das Team um Mariana Stern will bewiesen haben, dass es einen Zusammenhang zwischen rotem Fleisch und Prostatakrebs gibt.
Die Forscher untersuchten 2.000 Männer. In einem Fragebogen wurden die Versuchspersonen über ihren Fleischverzehr interviewt. Gefragt wurde auch nach der Art der Zubereitung - ob das Fleisch etwa im Ofen gebacken, in der Pfanne gebraten oder gegrillt wurde. Die Wissenschaftler nahmen Farbfotos zur Hilfe, die einen bestimmten Garheitsgrad anzeigen.
Mehr als die Hälfte der Männer, die an der Studie teilnahmen, hatten schon die Diagnose Prostatakrebs. "Wir haben festgestellt, der Krebs bei Männern, die mehr als 1,5 Portionen gebratenes, rotes Fleisch pro Woche essen, um 30 Prozent fortgeschrittener war", sagt Stern. "Die Beobachtungen reichen aber nicht, um gesundheitliche Empfehlungen abgeben zu können", räumt die Forscherin ein.
"Eher Beobachtungen als Messungen
"Das sind eher Beobachtungen als Messungen", sagt Wolfgang Bühmann, Sprecher vom Berufsverband Deutscher Urologen, im pressetext-Interview. Gebratenes würde eher andere Krebsformen begünstigen, wie etwa Darmkrebs. Es sei zudem kaum möglich den Zusammenhang des Verzehrs eines bestimmten Nahrungsmittels zu einem bestimmten Organ im Körper auszumachen.
Dem Experten nach ist der Körper dafür zu komplex. Und auch die Nahrungsmittel bestünden nicht aus nur einem Stoff. "Man kann solche Zusammenhänge nur beobachten", sagt Bühmann. Japaner bekommen selten Prostatakrebs, weiß Bühmann zu berichten. Sobald aber ein japanischer Mann in die USA zieht, bekommt er öfter Prostatakrebs. "Das liegt also nicht an den Genen des Japaners, sondern an der Ernährung", verdeutlicht Bühmann.
Quelle: www.pressetext.com/Oranus Mahmoodi