Montgomery warnt vor trügerischer Sicherheit durch Schnelltests
Archivmeldung vom 23.12.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttWeltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat die Bürger davor gewarnt, sich nach einem negativen Corona-Schnelltest bereits vor einer Infektion sicher zu fühlen. "Schnelltests sind gut, aber nicht vollkommen", sagte Montgomery der "Rheinischen Post".
"Psychologisch besteht eine große Gefahr. Wer einen negativen Schnelltest hat, wiegt sich und seine Angehörigen in trügerischer Sicherheit und missachtet eher die AHARegeln", sagte der Vorsitzende des Weltärztebundes. "Viele vergessen, dass es sich nur um eine Momentaufnahme des Virusstatus handelt schon zwölf Stunden später kann die Erkrankung ausgebrochen sein und noch symptomlos bleiben."
Zudem sei es schwierig, die Schnelltests korrekt abzunehmen. "Dazu muss man mit dem Tupfer wirklich die hintere Rachenwand erreichen, und das ist sehr unangenehm", so Montgomery. "Deswegen sollten sie nur von geschultem, medizinischen Personal abgenommen werden." Zudem sei die Fehlerquote deutlich höher als beim PCR-Test. "Deswegen bin ich für einen verantwortungsvollen Umgang mit Schnelltests durch geschultes Personal und gegen Schnelltests als Do-it-yourself-Freifahrtscheine", sagte der Weltärztepräsident. Vor den Weihnachtstagen versuchen aktuell sehr viele Menschen, noch einen Schnelltest zu machen, um ihre Angehörigen bei den Familientreffen zu schützen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur