COVID-19: Fettleibigkeit erschwert Erkrankung
Archivmeldung vom 18.07.2020
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Risiko einer schwereren Erkrankung und des Todes ist mit COVID-19 bei fettleibigen Personen erhöht. Forscher der Alma Mater Studiorum University of Bologna haben nachgewiesen, dass ein Body-Mass-Index (BMI) über 30 mit einem deutlich höheren Risiko eines Lungenversagens, eines Aufenthalts auf der Intensivstation und des Todes in Zusammenhang steht. Alter, Geschlecht und andere damit in Verbindung stehende Erkrankungen spielten dabei keine Rolle. Die Ergebnisse wurden im "European Journal of Endocrinology" veröffentlicht.
Daten von mehr als 500 Patienten
Fettleibigkeit ist eine zunehmende weltweite Epidemie, die mit zahlreichen Krankheiten und einem erhöhten Sterberisiko in Verbindung steht. Seit Beginn der COVID-19-Pandemie haben mehrere Studien auf Fettleibigkeit als Risikofaktor für schwerere Auswirkungen und den Tod bei einer Infektion hingewiesen. In Großbritannien und den USA legen Richtlinien ein erhöhtes Risiko bei einem BMI von 40 fest. Diese Empfehlungen basierten jedoch notwendigerweise auf kleineren Studien und eingeschränkten Daten.
Das Team um Matteo Rottoli analysierte die Daten von fast 500 Patienten, die aufgrund von COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert worden waren. Es zeigte sich, dass Fettleibigkeit mit einem deutlich höheren Risiko einer schweren Erkrankung und dem Tod in Zusammenhang stand. Bereits ein BMI von über 30 stand mit diesen negativen Auswirkungen in Verbindung. Laut Rottoli zeigt diese Studie, dass jedes Ausmaß an Fettleibigkeit mit einer schweren Erkrankung in Verbindung steht. Daher sollten, so der Forscher, auch Personen mit einer leichten Fettleibigkeit als Risikogruppe angesehen werden.
Genaue Ursache nicht erforscht
Der Zusammenhang zwischen einem höheren BMI und einer schweren COVID-19-Erkrankung ist eindeutig. Die Ursache dafür ist jedoch noch nicht bekannt. Beeinträchtigte Immunreaktionen auf Virusinfektionen, Veränderungen der Lungenfunktion und mit der Fettleibigkeit in Verbindung stehende chronische Entzündungen wurden bereits als mögliche Ursachen angenommen.
In einem nächsten Schritt sollen diese Mechanismen näher erforscht werden. Die Hypothese der Forscher geht davon aus, dass die Folgen einer Infektion vom metabolischen Profil der Patienten abhängen und dass Fettleibigkeit, verschränkt mit Diabetes und dem metabolischen Syndrom, ebenfalls eine Rolle spielt.
Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann