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KZBV-Chef warnt vor Parodontitis als Volksleiden

Archivmeldung vom 15.04.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.04.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Claudia Heck / pixelio.de
Bild: Claudia Heck / pixelio.de

Der Chef der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), Wolfgang Eßer, warnt vor Parodontitis als neuem Volksleiden. Das berichtet die "Bild" (Samstag). Während Karies eher ein Problem von gestern sei, leide mittlerweile jeder zweite Erwachsene an chronischer Zahnfleisch-Erkrankung. "Die chronische Entzündung des Zahnfleisches ist bereits ein Volksleiden. Jeder zweite Erwachsene hat diese Krankheit, müsste eigentlich vom Zahnarzt behandelt werden", sagte Eßer.

"Parodontitis ist zunächst eine Erkrankung, die nicht schmerzt. Und die Nachbehandlung wird von den Kassen nicht bezahlt, kostet rund 100 Euro." Davor würden viele zurückschrecken. Eßer kritisierte, dass die Krankenkassen momentan für die Parodontitis-Behandlung nur den Standard der 70er zahlen würden. "Das muss sich ändern. Zahnärzte müssen für ihre Zeit honoriert werden, die sie für die Aufklärung der Patienten benötigen.

Und wir brauchen eine bessere Nachsorge. Zwei Kontrolluntersuchungen pro Jahr – und das über mehrere Jahre – ist das Minimum." Die heutigen Behandlungskosten für Parodontitis würden sich möglicherweise auf 800 Millionen Euro verdoppeln. "Aber das zahlt sich aus. Wer Parodontitis heute nicht richtig behandeln lässt, zahlt später für Zahnersatz." Und das sei "um ein Vielfaches" teurer. Zahlen sollen aber nicht nur die Krankenkassen: Auch die Patienten sollten einen Eigenanteil tragen, so Eßer. Das Beispiel Karies-Prävention zeige: "Eigenverantwortung schärft Problembewusstsein."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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