Eye Tracking soll Behinderten-Alltag erleichtern
Archivmeldung vom 26.01.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZwei Studenten der Dänischen Technischen Universität/english haben ein neues Eye-Tracking-System entwickelt, das die Bewegungen der Augen über eine Smartphone-Kamera aufzeichnet, um damit Türen zu öffnen, das Licht ein- oder auszuschalten oder die Heizung zu regulieren. Die Lösung ist vor allem für Menschen gedacht, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind.
Eingebettet ins Smart-Home
Elias Lundgaard Pedersen und Frederik Østergaard Neble ist es gelungen, das Eye Tracking mit den Systemen zu koppeln, die ein Smart Home ausmachen. Normalerweise werden alle Funktionen, wie Regelung von Heizkörper, Bedienung von Lichtschaltern, Ein- und Ausschalten von Alarmsystemen und Verdunkelung der Fenster bei zu starker Sonneneinstrahlung, mit Fernbedienungen, Tablets oder Smartphones gesteuert.
Da Behinderte das oft nicht können, haben die beiden Studenten eine App geschrieben, die Augenbewegungen in Steuerbefehle umsetzt, die denen der serienmäßigen Bedieneinheiten entsprechen. Allen Bewegungen oder kleinen Serien von Bewegungen sind Befehle zugeordnet. Wer das System nutzen will, muss also erst einmal üben, damit das Licht nicht ausgeht, wenn das Heizkörperventil betätigt werden soll.
Lösung für sämtliche Behinderte
"Heute werden für Menschen mit Behinderung individuelle Lösungen gefunden, die von der Art der Behinderung abhängig sind", sagt Pedersen. "Unsere Lösung ist für alle geeignet." Anstatt einen Computer auf dem Rollstuhl des Behinderten zu installieren, könnten sie allein mithilfe ihres Mobiltelefons alles bedienen, was sie brauchen. Zudem sei die Technik preisgünstig.
Jeder könne sich ein Mobiltelefon leisten, das mit einer solchen App ausgestattet wird, meinen die beiden Studenten. Die Technik ist an einer Schule für Behinderte in Geelsgårdskolen bereits erfolgreich getestet worden. Die Testpersonen bedienten damit einen Computer, ohne diesen zu berühren. Den Link schufen Handys mit Eye-Tracking-App. Jetzt wollen die Studenten ihre Technik zur Serienreife bringen. Das nötige Geld dafür fehlt ihnen allerdings noch.
Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens