Sander: "Boostern und Impfen was das Zeug hält"
Archivmeldung vom 15.11.2021
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Leiter der Forschungsgruppe Infektionsimmunologie und Impfstoffforschung an der Berliner Charité, Leif Erik Sander, hat massive Anstrengungen im Kampf gegen das Corona-Virus gefordert.
Die Lage sei dramatisch, sagte Sander am Sonntag Brandenburg aktuell vom rbb. "Wir müssen Boostern und Impfen was das Zeug hält". Dies werde aber erst Anfang kommenden Jahres einen Effekt auf die Infektionszahlen haben. Deshalb müssten jetzt weitere Maßnahmen eingeführt und kontrolliert werden, damit sich weniger Menschen begegnen und anstecken, so Sander. Bei Veranstaltungen in Innenräumen sollten die Regeln 2G plus testen und Maske tragen gelten. Auch sei es nicht angemessen, große Veranstaltungen durchzuführen, wenn gleichzeitig die Intensiv-Stationen überfüllt sind.
Wenn der Anstieg der Infektionszahlen wie bisher weitergehe, werde die Inzidenz in zehn Tagen bei etwa 400 liegen und es würden bundesweit 6.000 Intensivbetten benötigt, sagte der Forscher. Die medizinische Versorgung könne nur mit massiven Anstrengungen aufrecht erhalten werden, wenn man nicht zu drastischen Maßnahmen wie Schließungen von Schulen oder Gastronomie greifen wolle.
Dabei könnten für Geimpfte und Ungeimpfte unterschiedliche Regeln gelten, sagte Sander, das sei aus gesundheitlicher Perspektive vertretbar. Ungeimpfte würden das Infektionsgeschehen extrem anfeuern und wegen der vielen Krankenhausaufnahmen gefährlich machen. Sie müssten deshalb besonders geschützt werden, Maßnahmen müssten für sie verschärft und Anreize zum Impfen gesetzt werden.
Quelle: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg (ots)