Fernsehen macht eher dick als Gaming
Archivmeldung vom 14.02.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFernsehen hat einen größeren Einfluss auf Fettleibigkeit bei Kindern als Videospiele. Das besagt eine Studie der University of Southern Australia. Die Untersuchung beschäftigt sich vor allem mit dem Zusammenhang zwischen Sitzverhalten und Übergewicht. "Adipositas ist multifaktoriell bedingt. Es gibt eine genetische Veranlagung und ein ungünstiges Essverhalten; jedoch sind auch Sitzzeiten ein entscheidender Faktor für die Entstehung von Übergewicht und Adipositas", sagt Stefanie Gerlach, Vorstand der Deutschen Adipositas-Gesellschaft, gegenüber pressetext.
Sitzen ist nicht gleich Sitzen
Laut der Untersuchung macht es einen Unterschied, was Kinder im Sitzen tun. Studienleiterin Margarita Tsiros zufolge sind möglicherweise Sitzaktivitäten ausschlaggebender als die Länge der Sitzzeiten. So stellte sich Fernsehen im Vergleich mit unter anderem Videospielen als das schädlichste Sitzverhalten heraus. Gerlach ist skeptisch: "Eine hohe Mediennutzung ("Screentime") fördert Bewegungsmangel, insbesondere, wenn er zur Sucht wird; zusätzlich gibt es einen Zusammenhang zu ungesundem Lebensmittelverzehr, teilweise über Werbung vermittelt (im TV oder zum Beispiel gebrandeten Computerspielen). Ob zwischen Computerspielen und Fernsehen ein Unterschied besteht, ist unklar."
Mehr Bewegung gefordert
Tsiros fordert mit der Studie mehr Bewebung bei Kindern. Es sei für Eltern wichtig, ihren Kindern gesundes Verhalten früh beizubringen. "Präventiv empfehlen wir mindestens eine Stunde Bewegung für jeden Schüler an jeder Kita und Schule; Bewegung ist auch Bestandteil einer interdisziplinären, leitliniengeerchten Adipositastherapie", meint Gerlach dazu. In Australien sind fast ein Viertel der Fünf- bis 17-Jährigen übergewichtig, in Deutschland sind zum Vergleich 15 Prozent der Jugendlichen übergewichtig, sechs Prozent sogar schwer übergewichtig.
Quelle: www.pressetext.com/Georg Haas