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Kaffee senkt Alzheimer-Risiko

Archivmeldung vom 17.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Welche für die Gesundheit nachteiligen Wirkungen wurden dem Kaffee nicht schon nachgesagt. Doch eine skandinavische Studie bestätigt erneut, dass das braune Getränk vor Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen schützen kann.

Wer jahrelang wenige Tassen Kaffee pro Tag trinkt, hat ein geringeres Risiko, im Alter an einer Demenz zu erkranken. Das schließen finnische und schwedische Forscher aus den Ergebnissen einer Langzeitstudie.

Dieses Ergebnis bedeutet, dass es durchaus möglich sein könnte, über die Ernährung das Demenzrisiko zu senken. Wenn man wüsste, wie der Kaffee einen Schutzeffekt erzeugt, ergäben sich daraus vielleicht neue Ansätze für die Entwicklung von Alzheimer-Medikamenten, schreiben die Wissenschaftler im Journal of Alzheimer's Disease.

«Die Krankheitsprozesse, die zur Alzheimer-Demenz führen, könnten schon Jahrzehnte vor Ausbruch der Krankheit beginnen», sagt Miia Kivipelto vom Karolinska-Institut in Stockholm. Zusammen mit finnischen Kollegen der University of Kuopio wollte sie deshalb untersuchen, ob sich möglicherweise ein regelmäßiger Konsum koffeinhaltiger Getränke im mittleren Lebensalter langfristig auf das spätere Demenzrisiko auswirkt. 1409 Probanden einer Langzeitstudie gaben Auskunft über ihren Kaffee- und Teekonsum. Nach einem Zeitraum von durchschnittlich 21 Jahren waren 61 Personen an einer Demenz erkrankt, 48 davon an Alzheimer.

Wer täglich drei bis fünf Tassen Kaffe trank, hatte ein bis zu 65 Prozent geringeres Krankheitsrisiko. Zwischen dem Teetrinken und der Wahrscheinlichkeit, an einer Demenz zu erkranken, ergab sich kein Zusammenhang. Allerdings war die Zahl der Teetrinker in der Studie nur gering. Möglicherweise enthält Kaffee Substanzen, die eine Demenz verhindern oder ihren Beginn verzögern, sagt Kivipelto. Weitere Untersuchungen zum Wirkmechanismus könnten auch zu neuen Medikamenten führen. Die Ergebnisse müssten aber zunächst durch andere Studien bestätigt werden.

Auch andere Wissenschaftler haben sich mit dem Zusammenhang zwischen Kaffee und Demenz beschäftigt - zum Beispiel US-Forscher. Sie kamen zu einem ähnlichen Schluss und erklärten, dass das im Kaffee enthaltene Koffein verhindert, dass hohe Cholesterinmengen die Funktion der Blut-Hirn-Schranke beeinträchtigen. Ein Leck in dieser Barriere ist bei neurologischen Störungen häufig zu beobachten, auch im Fall von Alzheimer.

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