Kölner Infektiologe Gerd Fäthenheuer sieht Chancen in der Kombination von Dexamethason und Remdesivir
Archivmeldung vom 18.06.2020
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Freigeschaltet durch André OttDas Medikament Dexamethason, dem in einer britischen Studie eine Wirkung gegen Covid-19-Erkrankungen nachgewiesen wurde, könnte nach Einschätzung des Infektiologen Gerd Fätkenheuer in Kombination mit dem Wirkstoff Remdesivir eingesetzt werden.
"Genau dieses Szenario wäre aus meiner Sicht ideal. Es handelt sich um zwei völlig unterschiedliche Ansätze, die auf verschiedene Arten wirken", sagte der Wissenschaftler dem "Kölner Stadt-Anzeiger": "Wir können festhalten, dass eine sehr gute Studie erstmals nachgewiesen hat, dass ein Medikament die Sterblichkeit bei Covid-19 signifikant senken kann."
"Insbesondere der Effekt bei Patienten, die im späten Krankheitsstadium künstlich beatmet werden, macht Hoffnung", so Fätkenheuer. Dexamethason sei deshalb so wichtig, weil Remdesivir nicht in späten Stadien der Erkrankung helfe, in denen die Überreaktion des Immunsystems eine große Rolle spielt. Kombiniere man beide Medikamente, könne sich ein erhöhter Behandlungseffekt ergeben.
Allerdings seien für eine ideale Corona-Therapie weitere Medikamente vonnöten: "Dexamethason ist nicht das Ende der Fahnenstange. Wir brauchen in Zukunft noch mehr Kombinationsmöglichkeiten", so der Infektiologe.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)