Experten warnen vor Risiken bei Einnahme günstiger Ersatzmedikamente
Archivmeldung vom 26.03.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittExperten warnen vor Risiken bei der Einnahme günstiger Ersatzmedikamente. "Es kann sein, dass ein Patient, der auf eine bestimmte Arznei eingestellt ist, die neue trotz gleicher Inhaltsstoffe in der neuen Zusammensetzung nicht verträgt. Bei Epileptikern, zum Beispiel, kann dies Anfälle auslösen", sagte Günter Beisel vom Patientenportal "ArzneiKompass" gegenüber der "Bild-Zeitung". "Dadurch können Mehrkosten verursacht und die Therapie-Sicherheit gefährdet werden", so Beisel weiter.
Eugen Brysch, Chef der Stiftung Patientenschutz, sagte der Zeitung: "Es grenzt an Volksverdummung, wenn uns Kassen weismachen wollen, dass sich Ersatzmedikamente nur in Farbe, Form und Größe unterscheiden. Jeder chronisch Kranke weiß, wie sensibel sein Körper auf Umstellung reagiert." Der Unmut der Versicherten auch über neue Zuzahlungen entlade sich bei den Apothekern.
Friedemann Schmidt, Chef der Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände, sagte gegenüber der Zeitung: "Sparen als Selbstzweck geht zu Lasten der Versorgungssicherheit. Die Verunsicherung steigt, und damit der Beratungsaufwand. Exklusive Rabattverträge gehen gar nicht. Fällt ein Hersteller aus, stehen die Patienten ohne ihre Medikamente da." Grundsätzlich seien Rabattverträge jedoch positiv, so Schmidt, weil über diese Einsparungen die Kassenbeiträge der Versicherten stabil blieben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur