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Unterstützung und Informationen bei Suizidgefahr

Archivmeldung vom 11.07.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/pro psychotherapie e.V./Ulrike Propach"
Bild: "obs/pro psychotherapie e.V./Ulrike Propach"

Der Frühsommer steht in voller Blüte. Entgegen der "landläufigen" Meinung begehen im Mai und Juni vergleichsweise die meisten Menschen Suizid.

Wie Angehörige und Freunde die Anzeichen einer Selbsttötungsgefährdung bei einem geliebten Menschen erkennen, auf diesen Verdacht oder die Kenntnis einer geplanten Selbsttötung sowie im akuten Notfall richtig reagieren können, behandelt das ausführliche Dossier von therapie.de über Suizid. Darüber hinaus werden Hilfsangebote und Therapiewege beschrieben.

Die Selbsttötungsabsichten jeweils häufig zugrundeliegenden psychischen Störungen sind therapierbar. Insbesondere bei bereits über einen längeren Zeitraum bestehender Suizidalität sind die Betroffenen aber nicht mehr in der Lage, sich selbst zu helfen. Rasches und beherztes Eingreifen aufmerksamer Mitmenschen kann Selbstmordgefährdete in Kriseninterventions- und Psychotherapiemaßnahmen bringen und so Leben retten: Zuallererst hilft die akute Krisenintervention durch Profis, wenn die Tat vermutlich kurz bevor steht oder offen angedroht wurde. Darüber hinaus kann eine Psychotherapie zu einer deutlichen und dauerhaften Verbesserung einer zugrundeliegenden psychischen Störung und der Lebensumstände führen. Eine Studie zu OECD-Langzeitdaten (1995 - 2008) zeigt, dass die therapeutisch gestützte Verschreibung von Antidepressiva und / oder klinische stationäre Aufenthalte den geplanten Suizid aufhalten können.

Allerdings ist das persönliche Umfeld von Menschen mit Selbstmordgedanken in aller Regel überfordert, wenn es von Suizidplänen eines nahestehenden Menschen erfährt. Ein niederschwelliges öffentliches Angebot, das Gefährdete und Angehörige in akuten Notlagen auffängt, verstärkte Aufklärung und verbesserte Prävention täten Not. Die Folge: Jeden Tag sterben in Deutschland im Schnitt immer noch rund 27 Menschen an Suizid. Darüber hinaus versuchen täglich weitere 274 Betroffene sich das Leben zu nehmen. Auch wenn die Anzahl der Selbsttötungen in Deutschland von 18.451 im Jahr 1980 auf 9.838 Suizidopfer im Jahr 2016 deutlich gesunken ist, wurde seit über zehn Jahren keine weitere Verringerung der Selbstmordrate erreicht. In Deutschland sterben jedes Jahr mit durchschnittlich etwa 10.000 Personen mehr Menschen an Suizid als durch Verkehrsunfälle, Drogen, Morde und AIDS zusammen.

Quelle: pro psychotherapie e.V. (ots)

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