Umfrage: 60 Prozent der Notaufnahme-Patienten ambulant behandelbar
Die Mehrheit der gesetzlich Versicherten, die die Notaufnahme in einem Krankenhaus aufsucht, wird lediglich ambulant behandelt und hätte damit auch in einer Bereitschaftspraxis versorgt werden können. Das ist ein Ergebnis einer Umfrage des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten.
Danach wurden 60 Prozent der Befragten, die innerhalb von 12 Monaten in
die Notaufnahme gegangen waren, ambulant behandelt. 40 Prozent wurden
stationär aufgenommen. 28 Prozent derjenigen, die eine Notaufnahme
aufgesucht hatten, waren sich der Umfrage zufolge bewusst, dass sie auch
in einer Arztpraxis hätten behandelt werden können.
60 Prozent
hielten dagegen den Gang ins Krankenhaus für notwendig. Zwölf Prozent
gaben an, es nicht zu wissen. Für diejenigen, die wider besseres Wissen
ins Krankenhaus gegangen sind, spielt das Problem, bei niedergelassenen
Ärzten einen zeitnahen Termin zu bekommen, die entscheidende Rolle.
Das
macht die Antwort auf die Frage deutlich, ob die Versicherten auf den
Gang ins Krankenhaus verzichtet hätten, wenn sie über die
Terminservicestellen innerhalb von 48 Stunden einen Termin erhalten
hätten. Das bejahten 58 Prozent der Befragten, 42 antworteten mit Nein.
"Wenn
Versicherte nur deshalb die Notaufnahme im Krankenhaus aufsuchen, weil
sie keine Sprechstundentermine in einer ärztlichen Praxis erhalten, dann
läuft etwas gewaltig schief", sagte die stellvertretende
Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbandes, Stefanie Stoff-Ahnis, dem
RND.
Hilfesuchende müssten schnell und gezielt dahin geleitet
werden, wo sie passend medizinisch versorgt würden - und zwar 24/7,
mahnte die Verbandsvertreterin. Sie forderte die nächste Bundesregierung
auf, endlich eine Notfallreform umzusetzen.
Datenbasis: Für die Umfrage
wurden den Angaben zufolge rund 3.500 Versicherte im Alter von 18 bis 80
Jahren im Zeitraum von März bis April 2024 befragt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur