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Junge Krebsüberlebende in Schuldenfalle

Archivmeldung vom 27.02.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.02.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Überfordert: Krebsüberlebende haben oft Probleme.
Überfordert: Krebsüberlebende haben oft Probleme.

Bild: pixabay.com, lukasbieri

Die Berufsrisiken junger Krebsüberlebender sind laut einer Studie des University of Colorado Cancer Center deutlich erhöht. Von 872 Studienteilnehmern hatten 14,4 Prozent Schulden von mehr als 10.000 Dollar (rund 8.800 Euro). 1,5 Prozent gaben an, dass sie oder ihre Familie als direkte Folge von Erkrankung oder Behandlung bankrott waren. Bei 58 Prozent führten der Krebs oder seine Behandlung zu Problemen bei der körperlichen Beanspruchung im Job. Gut jeder Zweite hatte Probleme bei geistigen Anforderungen.

Überforderung im Job

Laut der Studie haben nicht alle Krebsarten und Therapien die gleichen Folgen für die finanzielle Lage der Überlebenden. Jene, die eine Chemotherapie erhielten, mussten sich mehr als drei Mal so wahrscheinlich über 10.000 Dollar leihen und berichteten auch mehr als drei Mal so wahrscheinlich von psychischen Problemen bei der Erfüllung der Job-Anforderungen. Für die Studie wurden umfangreiche Daten aus medizinischen Zentren in Seattle, Los Angeles, Philadelphia, New York, Boston und Chapel Hill ausgewertet.

Die Teilnehmer waren zwischen 18 und 39 Jahre alt. Ihre Daten wurden innerhalb von fünf Jahren nach der Krebsdiagnose erhoben. Zumindest war jedoch ein Jahr seit dem Ende der Behandlung vergangen. Befragt wurden 241 Überlebende von Brustkrebs, 126 von Schilddrüsenkrebs und 126 hatten eine Leukämie/Lymphome. Die anderen Teilnehmer waren Überlebende anderer Krebsarten. Diese werden mit verschiedenen Arten der Therapie behandelt. Die Art der Therapie hing in der Folge mit unterschiedlichen langfristigen Auswirkungen auf das Arbeitsleben zusammen.

Psychische Beeinträchtigung

Überlebende einer Chemotherapie gegen Brustkrebs verfügten über ein um 2,66-fach erhöhtes Risiko einer psychischen Beeinträchtigung bei beruflichen Aufgaben. Das Risiko von unbezahlten Abwesenheiten erhöhte sich um das 2,62-Fache. Die Überlebenden der großen Gruppe anderer Krebserkrankungen verfügten um eine um das 3,67-Fache erhöhte Wahrscheinlichkeit derartiger psychischer Beeinträchtigungen.

Das Risiko von Krediten über 10.000 Dollar war im Vergleich mit den öfter auftretenden Krebsarten um das 3,43-Fache erhöht. Die spezifischen Risiken waren je nach Krebsart und Behandlung verschieden. Das Risiko von Schulden, bezahlten und unbezahlten Abwesenheiten vom Job und psychische und körperliche Berufsrisiken waren bei jungen Krebsüberlebenden insgesamt erhöht. Die Ergebnisse wurden in "Cancer" veröffentlicht.

Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann

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