Immer mehr Frauen sterben an den Folgen des Rauchens
Archivmeldung vom 29.05.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Jahr 2013 starben in Deutschland insgesamt 46 332 Personen an Krebserkrankungen, die in Zusammenhang mit dem Konsum von Tabakprodukten gebracht werden können. Neben Lungen- und Bronchialkrebs zählen auch Kehlkopf- und Luftröhrenkrebs zu den Folgeerkrankungen des Rauchens. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai weiter mitteilt, ist die Zahl der an den Folgen des Rauchens verstorbenen Frauen von 11 870 im Jahr 2005 auf 15 370 im Jahr 2013 angestiegen. Allein die bösartige Neubildung der Bronchien und der Lunge verursachte 15 129 Sterbefälle bei Frauen und ist damit deren siebthäufigste Todesursache. Sollte sich die Entwicklung fortsetzen, wird diese Diagnose bei Frauen bald häufiger auftreten als Brustkrebs, der im Jahr 2013 noch die fünfthäufigste Todesursache darstellte.
Dieser Trend schlägt sich auch in der altersstandardisierten Sterberate bei den mit dem Rauchen in Verbindung gebrachten Krebserkrankungen nieder. Dabei wird der Einfluss der unterschiedlichen Bevölkerungsstrukturen in den jeweiligen Jahren berücksichtigt: Waren im Jahr 2005 insgesamt 25,7 Frauen je 100 000 Einwohner daran gestorben, ist die Zahl auf 31,0 Frauen je 100 000 Einwohner im Jahr 2013 gestiegen. Zwar war diese Zahl bei den Männern nach wie vor höher (50,1 Sterbefälle je 100 000 Einwohner im Jahr 2013), jedoch gab es hier eine positive Entwicklung, da im Jahr 2005 noch 57,3 Männer je 100 000 Einwohner an diesen Krebserkrankungen verstorben waren.
Bei der Betrachtung der Sterbefälle im Zusammenhang mit dem Rauchen muss davon ausgegangen werden, dass bei einer Vielzahl von Todesfällen insbesondere durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie durch die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) der Konsum von Tabak mit zum Tode beigetragen haben kann.
Zu den Nichtrauchern zählten im Jahr 2013 nach den Ergebnissen des Mikrozensus gut drei Viertel (76 %) der Bevölkerung über 15 Jahren. Von allen Personen dieses Alters, die Angaben zu ihren Rauchgewohnheiten machten, haben 57 % noch nie geraucht, 19 % waren ehemalige Raucher. Als aktive Raucherinnen und Raucher bezeichneten sich 24 %.
Der Anteil der Nichtraucher ist in den jüngeren Altersjahrgängen am niedrigsten. Bei den 30- bis 34-jährigen Männern waren 58 % Nichtraucher, Frauen hatten in der Altersgruppe von 25 bis 29 Jahren mit 69 % den niedrigsten Nichtraucheranteil. Mit zunehmendem Alter steigen diese Anteile bis auf 95 % bei den 75-jährigen und älteren Befragten beiderlei Geschlechts.
Insgesamt sind 71 % der Männer und 80 % der Frauen Nichtraucher. 47 % der Männer und 65 % der Frauen haben noch nie geraucht. Der Anteil der ehemaligen Raucher, das heißt die Ausstiegsquote, ist bei Männern mit 24 % höher als bei Frauen mit 15 %.
Der Nichtraucheranteil ist im Jahr 2013 im Vergleich zur Befragung im Jahr 2005 vor allem in den jüngeren Altersgruppen gestiegen, und zwar um jeweils 10 Prozentpunkte. Bei den 15- bis 19-jährigen Männern erhöhte er sich bis 2013 auf 84 %, bei den gleichaltrigen Frauen auf 89 %. In der Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen stieg der Nichtraucheranteil bei Männern auf 65 % und bei Frauen auf 74 %.
Der Verbrauch von in Deutschland versteuerten Tabakwaren hat sich in den letzten Jahren je nach Tabakart unterschiedlich entwickelt. So sank der tägliche Konsum von Zigaretten von 263 Millionen Stück im Jahr 2005 auf 218 Millionen Stück im Jahr 2014. Im gleichen Zeitraum nahm der tägliche Konsum von Feinschnitt von 91 auf 70 Tonnen ab. Der Konsum von Pfeifentabak stieg dagegen von 2 auf 4 Tonnen an. Der Verbrauch von Zigarren und Zigarillos lag 2014 nach zwischenzeitlich deutlich höherem Verbrauch etwa wieder auf dem Niveau von 2005 bei 11 Millionen Stück pro Tag.
Datenbasis ist die Zahl der versteuerten Tabakwaren im jeweiligen Kalenderjahr. Der tatsächliche Verbrauch insbesondere bei Zigaretten liegt noch höher, da in den Angaben der amtlichen Statistik in Deutschland unversteuerte Tabakwaren nicht enthalten sind.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)