China droht Diabetes-Epidemie
Archivmeldung vom 26.03.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittChina ist mit einer Diabetes-Epidemie konfrontiert. Beinahe einer von zehn Erwachsenen leidet bereits an der Krankheit. Der größte Teil der Erkrankungen wird jedoch nicht diagnostiziert. Zu diesem Ergebnis ist eine Untersuchung unter Beteiligung des China-Japan Friendship Hospital gekommen.
Die Tests ergaben laut der im New England Journal of Medicine veröffentlichten Ergebnisse, dass Diabetes endemischer ist als bisher angenommen. Diese Zahlen gehen davon aus, dass in China rund 90 Mio. Diabetiker leben, also viel mehr als in Indien. Das rasche wirtschaftliche Wachstum hat die Gesundheit der Menschen angegriffen.
Verantwortlich sind die Urbanisierung, veränderte
Ernährungsgewohnheiten und eine sitzende Lebensweise. Neue Tests legen
nahe, dass mehr als 92 Mio. erwachsene Chinesen an Diabetes leiden. Fast
150 Mio. weisen frühe Symptome auf. Damit sehen sich die offiziellen
Stellen in Peking mit einem riesigen Gesundheitsproblem konfrontiert.
Diabetes ist bei Krankheiten wie Herzleiden, Schlaganfällen und
Nierenerkrankungen ein entscheidender Faktor.
Veränderter Lebensstil
In den letzten zehn Jahren sei die Wirtschaft des Landes rasch gewachsen, der Lebensstandard der Menschen habe sich verbessert und ihr Lebensstil verändert, erklärt Yang Wenying, Leiterin der Endokrinologie am China-Japan Friendship Hospital. In den USA sind ähnlich viele Menschen betroffen. In China mit seiner großen Bevölkerungszahl leben jedoch jetzt mehr Diabetiker als sonst irgendwo in der Welt, so BBC-Reporter Michael Bristow.
Die aktuellen Untersuchungen basieren auf einem repräsentativen Sample von mehr als 46.000 Erwachsenen über 20 Jahren, die in 14 Provinzen und Gemeinden leben. Im vergangenen Jahr wies eine US-Studie darauf hin, dass Diabetes zu einem weltweiten Problem wird. Mehr als 60 Prozent der Erkrankungen werden in Asien erwartet.
Quelle: pressetext.austria (Michaela Monschein)