Deutschland nicht auf Hitzewellen vorbereitet
Archivmeldung vom 23.06.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie deutschen Behörden sind nach einem Bericht der ZEIT nicht ausreichend auf eine längere Hitzewelle vorbereitet, wie sie etwa im Sommer 2003 mehrere tausend Todesopfer gefordert hatte. So hatte der Leiter für Medizin-Meteorologie beim Deutsche Wetterdienst, Gerd Jendritzky, am vergangenen Wochenende für den Südwesten Deutschlands Hitzealarm ausgelöst.
Besonders alte und
kranke Menschen sollen bei extrem warmen Wetter gewarnt werden. Die
Warnungen verpuffen allerdings in weiten Teilen Deutschlands, da die
Gesundheitsämter vieler Bundesländer nicht einmal alle Adressen der
Altenheime kennen.
Bis auf Hessen hat kein Bundesland ausreichende Notfallpläne für
den Hitzealarm, heißt es in der ZEIT. Welche Konsequenzen extreme
Temperaturen haben können, zeigte der Jahrhundertsommer 2003: In
Frankreich starben 14805 Menschen durch einen tödlichen Hitzekollaps,
in Deutschland waren es 7000 Menschen. "Ich war völlig hilflos", sagt
Gerd Jendritzky, "ich hab noch nie in meinem Leben so oft die Worte
'nicht zuständig' gehört, wenn ich versuchte, irgendwelche Behörden
darauf aufmerksam zu machen, was hier abgeht."
In Frankreich liegen für solche Fälle bereits umfassende
Notfallpläne vor, in den USA sind sie schon seit einigen Jahren in
Kraft. Der Deutsche Wetterdienst betreibt seit Mai einen
Hitzewarndienst.
Quelle: Pressemitteilung Die Zeit