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29 Prozent werden nach intensiver Alkoholwerbung zu Komasäufern

Archivmeldung vom 03.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
In der Diskothek: Mit Alkohol gehört man dazu. Bild: Andreas Koch/pixelio.de
In der Diskothek: Mit Alkohol gehört man dazu. Bild: Andreas Koch/pixelio.de

Heranwachsende, die besonders oft mit Werbespots von Bier konfrontiert werden, verlieren mit der Zeit die Kontrolle über ihr Trinkverhalten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der School of Medicine am Children's Hospital Dartmouth-Hitchcock - das ist insbesondere vor dem Hintergrund des Super Bowls in den USA ein Problem.

"Werbung generell wirkt, darum zahlen die Firmen dafür. Alkoholspots wirken umso mehr, wenn eine geschätzte Person in angenehmer Situation Alkohol konsumiert. Das Bemühen vieler für die Gesundheit verantwortlichen Menschen führte dazu, dass Alkoholkonsum von der Gesellschaft etwas relativiert wurde. Eine erneute positiv erscheinende Werbung wird wohl diese Bemühungen zunichte machen", erklärt Psychologe Wolf-Dietrich Zuzan auf Nachfrage von pressetext.

Allmählicher Kontrollverlust

In einer aktuellen Studie wurden 2.541 Teenagern zwischen 15 und 23 Jahren häufig Werbefilme von Alkoholgetränken vorgespielt. In anschließenden Analysen, an denen nur noch 1.600 der anfangs teilnehmenden Probanden involviert waren, wurde deutlich, dass diejenigen, die die Werbespots verinnerlicht hatten, zu auffälligen Trinkern geworden waren.

Unter den Teenagern zwischen 15 und 17 Jahren zeigten 29 Prozent ein exzessives Trinkverhalten. Dazu gehörten etwa sechs oder mehr Alkoholgetränke am Stück. Weitere 17 Prozent wurden mit einem auffälligen Konsum alkoholischer Getränke beobachtet. "Wenn jemand einmal angefangen hat, Alkoholkonsum als angenehm zu empfinden, dann wird er weitermachen, weil der Alkoholkonsum und die damit oft verbundene soziale Situation kräftige Verstärker produzieren", so Zuzan.

Mit Jugendlichen diskutieren

Gerade bei Sendungen, die durch alle Altersgruppen hinweg angeschaut werden, ist die Gefahr groß, dass Heranwachsende Werbung zu stark verinnerlichen. Oft wird in den Spots suggeriert, dass Alkohol ein "Dazugehören" bedeutet. "Gerade in der Schule ist meistens die größte Sorge, nicht dazuzugehören. Die Werbespots geben vor, dass es durch den Alkoholkonsum einfacher wird, Anschluss zu finden", erklärt Tammy Strickling, der Direktor vom Suncoast Rehabilitation Center.

Experten raten Eltern, besonders während großer Events wie dem Super Bowl in den USA, das Thema Alkoholkonsum anzuschneiden und nicht erst darauf zu warten, bis das Kind selbst Fragen stellt oder bereits ein auffälliges Verhalten zeigt. "Besonders sinnvoll ist es, nicht nur die Werbefilme anzusehen, sondern sie auch gemeinsam zu diskutieren. Danach sollte auch generell der Sinn von Werbung in Frage gestellt werden", erklärt Kristine Hitchens von Father Martin's Ashley.

Quelle: www.pressetext.com/Sabrina Manzey

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