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Der Feind aller Marathonläufer soll Energiequelle sein

Archivmeldung vom 22.04.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.04.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Vom belastenden Abfallprodukt zum Energielieferant: Laktat kann bei richtigem Training die Leistungsfähigkeit der Muskulatur erhöhen, berichtet das Onlineportal GesundheitPro.de.

George Brooks von der University of California in Berkeley beschäftigt sich seit fast dreißig Jahren mit menschlichen Muskeln. Als er anfing, galt Laktat noch als Auslöser des Muskelkaters, Abbauprodukt der anaeroben, also ohne Sauerstoff stattfindenden, Energiegewinnung. Dass Laktat am Muskelkater unschuldig ist, wissen Mediziner schon seit längerem.

Doch jetzt schreiben Brooks und seine Kollegen im "American Journal of Physiology", die Sache mit dem Laktat sei ganz anders: Laktat entstehe als Nebenprodukt beim anaeroben Abbau von Kohlenhydraten zur Energiegewinnung und werde dann mit Hilfe von Sauerstoff, also aerob, abgebaut - um noch mehr Energie zu erhalten. Dieser Vorgang soll besonders bei intensivem Training eine Rolle spielen.

Das Training mache den Laktatabbau effizienter. So werde eine Muskelermüdung durch zu viel Laktat verhindert. Brooks verweist auf das Wachstum der Mitochondrien in Muskelzellen durch Training. In den Mitochondrien, den "Kraftwerken der Zelle", wird Laktat mit Sauerstoff zu Energie verbrannt.

Die Entdeckung ist weitreichend: Stimmt die These, gibt es eine Verbindung zwischen aerober und anaerober Energiegewinnung. Bislang wurden beide Systeme getrennt betrachtet. Bei der aeroben Energiegewinnung wird Laktat mit Hilfe von Sauerstoff abgebaut, bei anaerober fällt es als ungewolltes Endprodukt an, so die gängige Theorie. Wird das Abfallprodukt aber zur Energiegewinnung genutzt, ist es kein Abfallprodukt mehr, sondern ein sinnvoller Zwischenschritt, um die Leistung des Organismus zu erhöhen.

Dem Laktat auf die Schliche kamen zwei Forscher aus Brooks Labor, die verschiedene an der Energiegewinnung beteiligte Enzyme markierten und sie mit einem Mikroskop verfolgten. Dabei stellten sie fest, dass diese Enzyme gemeinsam in den Mitochondrienmembranen der Muskelzellen saßen und so Laktat und Sauerstoff zusammenbrachten.

Brooks will seine Erkenntnisse bei Sportlern anwenden: "Unsere Ergebnisse können Athleten und Trainern helfen, ihre Pläne besser zu gestalten und übertriebenes Training zu verhindern, das Muskelzellen schaden könnte."

Quelle: Pressemitteilung American Journal of Physiology/GesundheitPro.de


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