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Mehr als jeder vierte Arbeitnehmer macht regelmäßig keine Pause

Archivmeldung vom 13.11.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.11.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Arbeiten bei Sommerhitze (Symbolbild)
Arbeiten bei Sommerhitze (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Bei 28 Prozent der Beschäftigten in Deutschland fallen regelmäßig Arbeitspausen aus. Bei jüngeren Beschäftigten zwischen 15 und 29 Jahren liegt der Anteil mit 31 Prozent noch etwas höher, berichten die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" in ihren Dienstagausgaben unter Berufung auf die Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion. Das Ministerium verweist in diesem Zusammenhang auf Daten aus der "Arbeitszeitbefragung 2017" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).

Als Grund für den Ausfall hätten 63 Prozent der Beschäftigten zuletzt "zu viel Arbeit" sowie "Pause passt nicht in den Arbeitsablauf" angegeben. 26 Prozent gaben an: "Möchte keine Pause machen". 14 Prozent verzichteten auf Pausen, "um früher Feierabend zu haben". 24 Prozent nannten sonstige Gründe. Unter Verweis auf Daten aus dem Jahr 2015 erklärt das Arbeitsministerium, dass Beschäftigte im Gastgewerbe sowie im Gesundheits- und Sozialwesen am häufigsten von einem Pausenausfall betroffen seien. Die Linksfraktion sieht erhebliche Defizite auf Seiten der Arbeitgeber.

"Die Zahlen sind alarmierend. Viele Arbeitgeber ignorieren offensichtlich ihre gesetzlichen Schutz- und Sorgfaltspflichten und nehmen damit Gesundheitsgefährdungen ihrer Beschäftigten in Kauf", sagte die Linken-Bundestagsabgeordnete Jessica Tatti dem RND. "Zeitdruck, Arbeitsverdichtung und Leistungsstress sind zu einem massiven Problem in der Arbeitswelt geworden. Wenn Beschäftigte die Arbeit in ihrer Arbeitszeit nicht schaffen, dann muss mehr Personal eingestellt werden." Insbesondere im Erziehungs- und Pflegebereich würden viele bereits seit Jahren am Limit arbeiten. "Wenn Unternehmen ihre Beschäftigten systematisch ausbrennen, um Kosten zu sparen und höhere Gewinne zu erzielen, muss die Bundesregierung handeln", so Tatti weiter. "Wir brauchen bessere Arbeitsbedingungen und mehr Personal in Erziehung und Pflege. Eine Anti-Stress-Verordnung ist überfällig."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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