Silvesterböller: Sprengstoff für die Ohren?
Archivmeldung vom 15.01.2016
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtChinaböller, Donnerschläge, Raketenzischen, Leuchtkugeln – alljährlich zu Silvester ist das Silvesterfeuer das Highlight, um das alte Jahr zu verabschieden und das neue zu begrüßen. Dabei wird zumeist vergessen, dass z.B. ein Donnerschlag mit 150 Dezibel weit über dem Schallpegel eines Presslufthammers liegt.
Selbst das Zischen einer Rakete erreicht mit 120 Dezibel für die Ohren eine bittere Schmerzgrenze. Und ein einzelner, impulsartiger Knall kann einen Hörsturz oder Tinnitus auslösen, der die Betroffenen mit einem durchdringenden Piepsen, Klingeln oder anderen störenden Dauertönen plagt.
Gerade bei neu aufgetretenen Ohrgeräuschen sollte rasch eine Therapie erfolgen, denn die Wahrscheinlichkeit für eine Chronifizierung der Ohrgeräusche steigt mit jedem Tag ohne Behandlung. Tinnitus kann gravierende Folgen wie Schlafstörungen, Konzentrationseinbußen bis hin zu Depressionen haben. Wenn die herkömmlichen schulmedizinischen Verfahren zur Akutbehandlung nicht ausreichen oder ausgeschöpft sind, ohne die gewünschte Linderung zu bringen, kann die am Deutschen Zentrum für Musiktherapieforschung entwickelte und wissenschaftlich überprüfte Neuro-Musiktherapie nach dem Heidelberger Modell helfen. In einer fünftägigen Kompakttherapiewoche werden mit musikalischen Mitteln die Bahnen im Gehirn, die einen Tinnitus verursachen können, beeinflusst, bevor sich die „Ohrgeräusche“ dauerhaft festfahren können. Dieser positive Effekt der Therapie konnte mit Kernspin-Aufnahmen auch im Gehirn nachgewiesen werden. Bei rund 80% der bisher behandelten Patienten konnte nach der Therapie eine deutliche Symptomreduktion bis hin zum Verschwinden der Ohrgeräusche erzielt werden.
Die Tinnitusambulanz des Deutschen Zentrums für Musiktherapieforschung bietet laufend Kompakttherapien für Patienten mit akutem und chronischem Tinnitus an. Weitere
Quelle: Deutsches Zentrum für Musiktherapieforschung (Viktor Dulger Institut) DZM e.V. (idw)