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Keine Infektionswelle nach „Oster-Ansturm“ auf Mallorca

Archivmeldung vom 26.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Magaluf
Magaluf

Foto: Hullernuc
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Als vor Ostern die Urlaubsinsel Mallorca für deutsche Touristen wieder öffnete, war der Aufschrei groß. Eine durch die Heimkehrer losgetretene „Superspreading-Welle“ wurde befürchtet. Nun, drei Wochen nach Ostern, steht fest: Die zehntausenden Urlauber haben weder auf der Insel, noch in der Heimat zu einem Anstieg der Infektionszahlen geführt. Dies schreibt das russische online Magazin „SNA News“ .

Weiter heißt es hierzu auf deren deutschen Webseite:"Etwa 40.000 Deutsche haben über Ostern auf Mallorca Urlaub gemacht. Auch auf die Gefahr hin, von Kollegen und Freunden schief angeschaut oder gar angefeindet zu werden, packten viele Familien ihre Koffer, um dem Corona-Trott zu Hause zu entkommen.

Zum „Oster-Ansturm“ der Deutschen kam es, weil Mallorca deutschen Touristen wieder die Einreise ohne Quarantäne gestattete. Und auch das deutsche Auswärtige Amt strich Mallorca von der Liste der Corona-Risiko-Gebiete, womit ebenfalls die Zwangsquarantäne nach der Rückkehr wegfiel. Die Reiseanbieter setzten Hunderte Sonderflieger ein und die Hoteliers auf der Insel freuten sich seit Monaten zum ersten Mal wieder über Gäste.

„Zweites Ischgl“?

Trotz vieler Warnungen und Einschüchterungen, auch in den Medien, erwies sich die Öffnung zu Ostern als Erfolg. Die Empörung wurde zuvor in Medienkommentaren und Tweets angeheizt. Der SPD-Politiker Karl Lauterbach warf den Behörden auf der Insel gar „Trickserei bei den Zahlen“ vor. Jürgen Schmude, Professor für Tourismuswirtschaft und Nachhaltigkeit an der Universität München, warnte vor einem „zweiten Ischgl“. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sprach von einem „schweren Fehler“, die Reisewarnung für Mallorca aufzuheben. In den sozialen Medien war der Ton noch rauer: Von egoistischen Party-Hedonisten und einer tödlichen Gefährdung des Allgemeinwohls war die Rede.

Zahlen im grünen Bereich

Allerdings zeichnen die Infektionszahlen mehr als drei Wochen später sowohl auf der Urlaubsinsel, als auch unter den Reiserückkehrern ein anderes Bild. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt auf Mallorca bei rund 30. Zum Vergleich: In Deutschland liegt die Inzidenz derzeit bei knapp 160 Infektionsfällen auf 100.000 Menschen. Die Infektionszahlen steigen in Deutschland tatsächlich seit Ende März wieder an. Allerdings hat dies nichts mit den Reiserückkehrern aus Mallorca zu tun, die alle bei der Einreise nach Deutschland getestet wurden und unter denen sich kaum Infizierte fanden.

„Von unseren mehr als 10. 000 Mallorca-Gästen wurde meines Wissens keiner positiv getestet“
, sagte ein Sprecher des Reisekonzerns TUI auf Anfrage der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ).

Tatsächlich herrscht auf Mallorca ein strenges Hygienekonzept. Kneipen und Restaurants mussten bis vor kurzen bereits um 17:00 Uhr schließen. Ab 22:00 Uhr gilt eine Ausgangssperre. Die Urlauber waren also weniger zum Feiern, als zum Entspannen in der Natur und im Hotel auf der Insel. Nur etwas mehr als zehn Prozent der Hotels waren überhaupt in Betrieb über Ostern. Von einem „Ansturm“ der Touristen konnte also keine Rede sein."

Quelle: SNA News (Deutschland)

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