Lebensmitteleinzelhandel: Arbeit belastet den Körper stark - Monotone Arbeit
Archivmeldung vom 19.05.2020
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Freigeschaltet durch André OttBeschäftigte im Lebensmitteleinzelhandel sind bei ihrer Arbeit überdurchschnittlich stark körperlich belastet. Neun von zehn Beschäftigten müssen häufig im Stehen arbeiten. Außerdem müssen fast doppelt so viele Beschäftigte im Lebensmittelverkauf im Vergleich zu anderen Berufen häufig schwere Lasten heben und tragen.
Hinzu kommen psychische Anforderungen: Überdurchschnittlich häufig berichten Beschäftigte im Lebensmitteleinzelhandel davon, dass sie besonders schnell arbeiten oder verschiedene Arbeiten gleichzeitig betreuen müssen. Diese und weitere Ergebnisse enthält das neue Faktenblatt "Systemrelevant und belastet. Arbeitsbedingungen im Lebensmitteleinzelhandel" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).
Im Lebensmittelverkauf kommen im Vergleich zu anderen Berufen deutlich häufiger monotone Belastungen vor, wie zum Beispiel ständig wiederkehrende Arbeitsvorgänge (76 vs. 46 Prozent). Dagegen ist der Handlungsspielraum für die Beschäftigten im Lebensmittelverkauf deutlich geringer - nur 41 Prozent können ihre Arbeit selbst planen. In anderen Berufen sind es 65 Prozent. Die hohen Arbeitsanforderungen können dabei zu gesundheitlichen Beschwerden führen. Beschäftigte im Lebensmitteleinzelhandel haben deutlich häufiger Schmerzen im unteren Rücken, in den Armen oder Beinen. Zwei Drittel berichten von zwei oder mehr Beschwerden - in anderen Berufen ist es immerhin nur jeder zweite Beschäftigte, der dies berichtet.
Im deutschen Einzelhandel sind etwa eine Million Menschen im Bereich Verkauf von Lebensmitteln beschäftigt. Mit 86 Prozent ist dieser Bereich überwiegend weiblich geprägt. Die Teilzeitquote liegt mit 59 Prozent deutlich höher als in anderen Berufen (24 Prozent). Mehr als die Hälfte der Beschäftigten im Lebensmittelverkauf (53 Prozent) verdient weniger als 1.500 Euro brutto im Monat. Die Zahlen im BAuA-Faktenblatt entstammen einer Auswertung der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018.
Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (ots)