Laborärzte gegen Massenschnelltests
Archivmeldung vom 23.11.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie deutschen Laborärzte sprechen sich gegen Massentests nach slowakischem oder südtiroler Vorbild aus und verteidigen die deutsche Teststrategie. Massentests seien immer nur eine Momentaufnahmen und würden die Bevölkerung in falscher Sicherheit wiegen, sagte der Vorsitzende des Berufsverbands Deutscher Laborärzte (BDL), Andreas Bobrowski, den Sendern RTL und ntv.
Bobrowski weiter: "Der deutsche Weg - zum Arzt gehen, dort ärztliche Kriterien anlegen für die Auswahl der Patienten - ist ein wesentlich besserer." Es sei effektiver, dass Hausärzte vor dem Test eine Anamnese und eine körperliche Untersuchung durchführten.
"Das hat dazu geführt, dass bei zurückgehenden Testzahlen, der Anteil der positiv getesteten Patienten zugenommen hat." Eine höhere Trefferquote könne man absolut positiv sehen, betonte Bobrowski mit Blick auf die Massentestungen von Reiserückkehrern, wo man große Mengen von Tests durchgeführt habe, die aber alle negativ waren. Generell habe sich die Situation in den Laboren bezüglich Lieferausfällen und Stopps bei der Wartung von Geräten nicht gebessert. "Deshalb muss man jetzt vorbeugen und letztendlich nur noch medizinisch indizierte Testungen zulassen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur