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Frühgeborene haben kein erhöhtes Risiko für eine spezifische Rechenstörung

Archivmeldung vom 06.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Frühgeborene leiden nicht häufiger an einer Rechenschwäche als reif geborene Kinder.
Quelle: © RUBIN, Foto: Nelle (idw)
Frühgeborene leiden nicht häufiger an einer Rechenschwäche als reif geborene Kinder. Quelle: © RUBIN, Foto: Nelle (idw)

Zu früh geborene Kinder leiden nicht häufiger an einer Rechenstörung als Kinder, die nach regulärer Schwangerschaftsdauer zur Welt gekommen sind. Das ergaben Analysen der Bochumer Entwicklungspsychologin Dr. Julia Jäkel und ihrer Kollegen – im Gegensatz zu vorangegangenen wissenschaftlichen Untersuchungen. Anders als frühere Studien bezogen die Forscher den IQ der Kinder in ihre Berechnungen mit ein.

Rechenstörung bei Frühgeborenen oft nicht diagnostizierbar

Frühgeborene weisen im späteren Alter häufig kognitive Defizite auf; komplexe Aufgaben zu lösen bereitet ihnen besondere Probleme. Eine Rechenstörung haben die Kinder aber genauso selten wie reif geborene. Um spezifische Defizite im mathematischen Bereich zu prüfen, absolvieren Kinder in Deutschland eine Reihe von Tests; fällt ihr Ergebnis unter einen bestimmten Cut off-Wert in Mathe bei gleichzeitig normalen kognitiven Fähigkeiten (IQ), lautet die Diagnose „Rechenstörung“ oder „Dyskalkulie“. Da Frühgeborene aber oft allgemeine kognitive Probleme haben, können sie mit den derzeitigen Kriterien nicht diagnostiziert werden – und erhalten somit auch nicht die oft benötigte Matheförderung. Julia Jäkel spricht sich daher für international einheitliche Diagnoserichtlinien aus, mit denen Dyskalkulie auch bei kognitiv leicht beeinträchtigten Kindern festgestellt werden könnte.

Quelle: Ruhr-Universität Bochum (idw)

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