Studie: Lärmbelastung gefährdet Herz und Blutgefäße
Archivmeldung vom 06.11.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEine Forschergruppe des Massachusetts General Hospital in Boston (USA) hat festgestellt, dass die chronische Lärmbelastung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und Herzinfarkte erhöht. Das folgt aus einer Studie, deren Ergebnisse vom Fachportal „MedicalXpress“ veröffentlicht wurden.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" schreibt weiter: "Demnach sollen 499 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 56 Jahren an der Untersuchung teilgenommen haben, die gleichzeitig der Positronenemissionstomographie sowie der Computertomographie ihres Gehirns und ihrer Blutgefäße unterzogen worden seien. Anhand der Scanning-Ergebnisse sei die Aktivität des Mandelkerns (die Amygdala) ermittelt worden, also eines Kerngebiets des Gehirns, das bei der Stress-Regulierung ebenso wie bei emotionalen Reaktionen eine Rolle spiele.
Fünf Jahre später, also im Laufe der zweiten Phase der Untersuchung, hätten die Forscher festgestellt, dass in dieser Zeit 40 freiwillige Teilnehmer einen Schlaganfall bzw. einen Herzinfarkt erlitten hätten.
Um den Zusammenhang zwischen den Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Lärmbelastung zu ermitteln, sei die Lautstärke des Lärms in den Wohnungen jedes Forschungsteilnehmers gemessen worden. Darüber hinaus sei auch der Lärmpegel gemäß der Luft- und Verkehrskarte bewertet worden, die vom Verkehrsressort des US-Bundesstaates erstellt worden sei.
Es habe sich herausgestellt, dass bei den Menschen, die in einer Umgebung mit einem hohen Lärmpegel, z.B. in der Nähe von Straßen oder Flughäfen wohnen, der Mandelkern mehr Aktivität aufgewiesen habe und die Entzündung der Adern höher ausgefallen sei. Das Risiko für einen Herzinfarkt und einen Schlaganfall sei bei ihnen um das Dreifache gestiegen.
Nun würden die Wissenschaftler zusätzliche Untersuchungen planen, um festzustellen, ob die Verringerung des Lärmpegels auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei der Bevölkerung insgesamt verringern könnte. Zudem heißt es, dass deren Ergebnisse von den Ärzten als ein unabhängiger Faktor bei der Risikobewertung berücksichtigt werden sollten."
Quelle: Sputnik (Deutschland)